Als Marcel den Raum betrat, sah er sich erstmal um und bemerkte die 3 Skelettwachen, die ihn sofort bemerkten, doch dann geschah etwas merkwürdiges und die Skelettwachen lösten sich in Luft auf, doch ein Schwert näherte sich Marcel, der vor ihn stoppte. Ein Junge erschien dann und steckte die Waffe weg und sagte: "Selbst wenn man sagt 'Unverhofft kommt oft', so schein sich keiner gewahr zu sein, dass man dennoch unvorbereitet ist. Ich frage mich, welch Schicksal dich hierher verschlagen hat. Sag, wie heißt du?" Der schwarzhaarige sah den Jungen an und bedankte sich erstmal. "Danke für den Einsatz, mein Name ist Marcel, einer der 3 Helden, die die Hexenmeisterin Umnora besiegt haben." stellte er sich dann vor und stellte dem Jungen eine Frage: "Und wie heißt du?". Marcel wollte schnellstens weiter, deswegen sagte er in diesen Gespräch nicht viel, aber wenigstens hatte er einen Begleiter... falls der Junge mitkommen würde, den ohne den Jungen könnte er sicherlich nicht die nächsten Gegner besiegen...
Entgeistert blieb die Schnee-Elfe stehen und starrte Buchhold an. Das war definitiv das letzte, womit sie gerechnet hatte! "Bei den Göttern...", rutschte es ihr heraus. Sie hatte davon gehört, dass der Königsritter mit einer Nymphe verheiratet gewesen war, ebenso, dass diese gestorben war. Die Einzelheiten allerdings waren ihr nicht bekannte gewesen, ein Königsritter war schließlich kein plapperndes Marktmädchen. Umso mehr schockierte es die königliche Beraterin nun, zu erfahren, dass gerade Buchhold - ein Elf, der ihr auf dieser absurden Abenteuerreise wirklich ein lieb gewonnener Gefährte geworden war, was die Reise noch absurder machte - mit der Schwester der von Lirinea so abgrundtief verhassten Demetra verheiratet gewesen war! Nichts desto trotz darfst du nicht den Kopf verlieren, Lirinea - die Liebschaften des Königsritters spielen in diesem Gefecht keine Rolle, also lass dich nicht irritieren Und genau das tat sie auch nicht. Sie atmete einmal tief durch und erlangte dann ihre typische Kühle des Verstands wieder. "Dennoch...", sagte sie also weiter, "Mit wem auch immer diese verabscheuungswürdige Nymphe verwandt gewesen ist, ist nicht relevant. Wenn es eine Auswirkung auf Euer Handeln hat, vergrößert es dessen Ehrwürdigkeit nur noch." Um ihre Worte zu verstärken legte sie Buchhold eine Hand auf die Schulter, eine an sich sehr förmliche und ausdruckslose Geste, die sie oft benutzte, um bei Gesprächspartnern Anklang zu finden - die aber hier ausgesprochen ehrlich gemeint war. "Wir werden zu den anderen gehen und uns dann eine Unterkunft suchen. Dann könnt Ihr genaueres berichten, Königsritter Buchhold und wir werden sehen, wohin uns die Entwicklungen führen."
Florence - Wüstenbastion, OG, Raum1
Gespannt hörte die Harpye den Worten der Sprechenden zu und fragte sich, was bei allen Göttern diesen Dunkelelfen dazu getrieben hatte, sich diesen Saftsäcken anzuschließen! Natürlich war ihr klar, wie 'herzlich' sie auseinander gegangen waren, aber für so käuflich hatte sie Drak'tul dann doch nicht gehalten - denn anders als durch eine Menge reizvoller Wertgegenstände konnte sich Florence seinen Überlauf nicht erklären. Na der konnte was erleben, sollte sich auch nur noch einmal eine Konfrontation ergeben! Sie als diebische und unfähige Harpye hinzustellen und sich dann so dreckig vom Gegner um den Finger wickeln lassen...! Unbewusst ließ Florence bei diesen Gedanken ihre Flügel zittern und leicht schlagen, was ein kaum hörbares, aber doch fatales leises Rieseln und Scharren auf dem sandigen Untergrund erzeugte.
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
"Die scheinen sich ja nicht sehr gut vertragen zu haben." bemerkte Yakerion etwas frech. Er hätte nie gedacht, dass Demetra früher so gelebt hat. Auch hätte er nicht erwartet, dass sie eine Ausbildung zum Ritter einfach so ausgeschlagen hat. "Nun, aber wieso waren sie denn so völlig verschieden? Gab es noch einen Grund wieso die beiden sich nicht mochten?"
"Ganz einfach: Niemand hat mir gesagt, ich solle auf ihn aufpassen. Ich sollte mich zu ihm gesellen, aber dass er nicht abhauen durfte, das hat mir niemand gesagt." erklärte der Dunkelelf ruhig und trocken. "Im übrigen solltet ihr in zukunft darauf achten, was für Burgen, Bastionen oder so ihr für Gefangene verwendet, denn die Gitter gehen schon kaputt, wenn man sie nur einmla ganz leicht böse anschaut." Dass er mitgeholfen hatte, verschwieg er besser.
Ludwig traf schier der Schlag, als er den Namen der Nymphe hörte. Er drängte sich vor Yakerion und wollte wissen "Demetra?! War... war sie zufällig schwarzhaarig und hatte besonders türkise Haut?!" Verdutzt nickte Yla. "Ja, das war 'se! Kennste sie etwa?!" Ludwig fuhr zusammen, oh, das hatte er nicht bedacht, die Frau hatte doch gesagt, Demetra sei tot. Jetzt zu eröffnen, dass sie es nicht war, erwies sich als gefährlich. Er entgegnete "Von früher mal, als ich einmal hier war... Ich wusste nur nicht, dass sie aus so edlem Hause stammte." Und wie verblüfft er darüber war. Demetra war Nachfahrin eines Königsritters... Yla redete jetzt wieder mit Yakerion, aber zuckte mit den Achseln "Wenn ich wüsste, was da war... ich kannte Demetra früher mal... aber irgendwann hat sie nich' mehr mit mir geredet, hat sich aufgeführt, als sei sie was Besseres. Pah, typisch Adelige! Aber ich muss jetzt auch ma', ja? Sonst wird mein Vater noch genauso austicken wie der alte Yahschin. Fragt doch einfach den, wenn ihr so verflixt neugierig seid!" Sie zog mit dem Mehlsack von dannen und Ludwig knetete nachdenklich sein Kinn. Demetras Heimatdorf... angeblich war sie ertrunken... ihr Vater war jemand, den Buchhold kannte... was steckte da wohl dahinter? "Ach, in erster Linie müssen wir uns darauf konzentrieren, Tina zu finden! Dann haben wir zumindest etwas von der nötigen Schlagkraft, um uns Demetra zu stellen... aber wenn wir hier noch etwas rausbekommen, könnte das auch essentiell sein. Was denkst du, Yakerion?" Ludwig runzelte die Stirn, als er das fragte.
Buchhold sah zu ihr hoch. Seine Stirn hatte sich in tiefe Falten gelegt und an seinem Hals pulsierten gefährlich hervorstehend seine Adern vor Wut. Er erhob sich und sagte "Versteht mich nicht falsch, Lirinea... aber es wäre mir lieber, wenn Ihr diese Sache für Euch behaltet und ich sie euren Gefährten nicht auch noch anvertraue. Ich zweifle nicht an Ihnen, aber... nun ja, vielleicht bringt es sie auf dumme Gedanken. Ihr habt bereits genug damit zu schaffen, unser gesamtes Land vor diesen Verrückten zu retten - um Einzelheiten kümmere ich mich selber... und wenn ich es ohne das Wissen meines Schwiegervaters tue... ich lasse nicht zu, dass jemand sich an Esis' Leichnam vergreift!"
Wüstenbastion, EG1, Halle
"Es war ein Leichtes, dich aus dieser miserablen Situation zu retten, mein Freund!", entgegnete Ubeka lachend, legte dann aber fragend seinen Kopf schief. Es hätte wohl jeden Cardighner gewundert, was er daraufhin sagte: "Aber Umnora... dieser Name ist mir noch nie in meinem Leben untergekommen, wer soll das sein?" Er verschränkte die Arme und pustete sich eine Haarsträhne von den grünen Augen weg. "Ach, dies entfiel mir fast! Mein Name lautet Ubeka und ich wäre in großem Maße daran interessiert, was dich hierherführt, Marcel, Held ohne Waffe." Er grinste breit. "Schließlich ist das kein gastfreundlicher Ort!"
Marcel seufzte erstmal, weil der Junge nichts über den vorfall wusste. "Also Umnora ist eine Hexenmeisterin, die den jungen Held Maljus eine Art Gehirnwäsche verpasste und diese Hexenmeisterin haben wir aufgehalten... ich bin hier, weil diese Nymphe Demetra mich herher brachte... als ich im Kerker war, hat ein Typ meine Waffe eingesteckt und ist dann einfach so gegangen..." erklärte Marcel nur kurz. "Naja... und was machst du hier... Ubeka?" fragte der schwarzhaarige dann, der dann zu Ubeka sah. "Und irgendwie... erinnerst du mich an irgendeine Person... die frage ist nur, wem..." murmelte Marcel dann und dachte nach...
'Nun eigentlich werde ich noch genug über Demetra erfahren...hoffe ich. Also... "Also auch WENN wir mehr über unseren Feind erfahren könnten, sollten wir doch erst unsere Truppe aufbauen, bevor wir uns der Offensive widmen." Der Dämon wollte auch, dass sein 'Gruppe' nicht zu viel über ihren Feind erführe.
"Ihr solltet eure Worte mit bedacht wählen. Ihr hält es also folglich logisch einen Gefangen fliehen zu lassen, welcher, da ihr zu uns gehört, ebenfalls euer Gefangene ist? Und als ich das letzte mal im Kerker ankam ist mir keineswegs aufgefallen, als ob die Gitterstärbe rostig oder sonst-irgendwie beschädigt waren." sprach er, fast brüllend, sich jedoch beherrschend. Plötzlich hörte er ein leises Geräusch. Er schaute sich kurz um, sein Blick blieb an einer Wand haften. "Da war doch gerade etwas..." murmelte er. Er löste seine verschränkten Arme, lief auf die Wand zu und wurde mit jedem Schritt schneller, bis er schliesslich vor der Wand ankam, Magie in der rechten Faust sammelte und mit einem wuchtigen Stoss ein Loch in die Wand schlug, worauf er erschrockene Gesichter erkannte. "Verflucht!" zischte der Hexenmeister und schaute den Dunkelelfen mit zornigen Augen an. "Verdammter Verräter! Von wegen "Rache"! Schleppt ihr eure verdammten Verbündete hierher?! Als ob die mich aufhalten könnten, dumme Narren!" brüllte der Hexenmeister wütend, streckte die rechte Hand nach vorne und liess seinen Speer wieder erscheinen. "Glaubt ja nicht, ich würde euch so einfach fliehen lassen!" brüllte Maljus zu den anderen, welche sich noch immer hinter der zerstörten Mauer befanden und lies hinter ihnen einen riesigen Feuerwall erscheinen.
Im nächsten Augenblick feuerte der Hexenmeister drei Energiebälle auf den Dunkelelfen ab, griff mit seinem Speer frontal nach Barli um daraufhin mit einem Seitenschritt zu Seserem und Florence näher zu rücken und mit einem Wirbelangriff nachzusetzen.
Seserem blieb fast das Herz stehen, es lag bereits eine solche Spannung in der Luft, dass er seinen atem kaum noch beruhigen konnte, als immer schneller werdende Schritte sich ihnen nahten. Eine bloße Faust schlug durch die Ecke des abbiegenden Ganges, ein paar kleinere, magische Funken stoben durch die Luft und Steinsplitt verteilte sich in der Luft. Genauso wütend wie der Hexenmeister war, war Seserem erschrocken. Ohne seinen Willen verkrampften sich seine Arme, seine Beine fühlten sich an, als seien sie am Boden festgewachsen. Wütende Schreie seitens des Hexers, die der Antiquar aber gar nicht mehr verstand, sein Blick galt nur dem jugendlichen Gesicht, das er sah. "Hexenmeister Maljus?!", platzte es aus Seserem heraus, als sein Geist die Situation verarbeitete hatte. Zu den Krämpfen gesellte sich unangenehmes Zittern. Er stand direkt vor ihm, wütende Worte peitschten ihm entgegen, doch darauf konnte er sich gar nicht konzentrieren - der Bursche lebte... und mit ihm die abscheuliche Hexe! X hatte Andeutungen gemacht. Sie als Tatsachen zu sehen, raubte Seserem beinahe den Verstand. "Was in Luna Namen-" Der eisige Speer tauchte vor ihm auf. Ein Kampf brach in wenigen Sekunden aus, drei Magiestöße in Richtung des Dunkelelfen, Barli wurde angegriffen, anschließend schlug der Hexenmeister mit seinem Speer nach Florence und dem Antiquar hatte, der in seiner Furcht das zweischneidige Glück hatte, dass seine Beine in diesem Moment versagten und er auf dem Boden zusammensackte, der Speer rauschte knapp über seinem Kopf vorbei. Eine grauenvolle Situation, gefangen im Kampf zwischen zwei feindlichen Magiern und dann wartete der Tiger Ramir mit ernstem Blick - wusste Mors, wie Seserem das in der alten Miene des Tieres ausmachte - am Ende des Ganges. Wo sollten sie nur hin?!
Wüstenbastion, EG, Halle
"Ich rufe dir etwas ins Gedächtnis?", fragte Ubeka verdutzt und sah Marcel für einen Moment wie einen Verrückten an. "... Wenn du nicht weißt, wer oder was das sein mag, soll es vorerst egal sein." Grade sah er noch aufgeregt und gespannt aus, jetzt aber deuteten seine Züge ein geringes Maß an Enttäuschung an. Eine Pause entstand, während Ubeka nachdenklich nach oben starrte. "Nun, was meine Tätigkeit hier ist, lässt sich nur sehr schwer zusammenfassen - drücken wir es damit aus: Ich suche nach etwas - nach einem Typen, der jenem Held ohne Waffe, sein Werkzeug gestohlen hat." Er brach in Lachen aus, krempelte seine weiten Ärmel etwas hoch und machte sich daran, die schwere Tür vor ihnen zu öffnen. "Drücken willst du dich ja hoffentlich nicht, oder?", fragte er währenddessen, ohne ihn anzusehen.
Drak'tul war vielleicht kein guter Kämpfer, er konnte aber wenigsten drei Energiebällen ausweichen. "Das war nicht mein Gefangener... Ausserdem so wie der klang, was soll schojn so einer tun? Der kann doch nichts anderes als in Selbstmitleid zu zerfliessen." rief der Dunkelelf. Got sei Dank hatte ihn niemand entwaffnet, sodass er nach seinem Stab griff und einen Lebensenergie raubenden Zauber in richtung des Hexenmeisters schoss. was jetzt? Die ganze Situation gefällt mir gar nicht... Soll ich versuchen, hier weiter ein wenig Chaos zu veranstalten?
"Drücken willst du dich ja hoffentlich nicht, oder?" fragte der Junge und Marcel sah zu ihm. "Natürlich nicht... ich hau doch nicht ohne meine Waffe ab... dies ist ein Familienerbstück... etwas wichtiges für mich..." erklärte der schwarzhaarige und ging zu dem großen Tor und half Ubeka. Doch was sollte er machen, wenn sie den Typen treffen, der seine Waffe mitgenommen hat? Mit den eingepackten Nüssen würde er sicherlich nicht weit kommen...
Die Schnee-Elfe nickte und ihr wurde schlecht bei den letzten Worten des Königsritter - dass jemand sich an Esis' Leichnam vergreift...Allein die Vorstellung ließ Lirinea übel aufstoßen und sie wollte sich erst gar nicht denken, was für ein Gefühlschaos etwas Derartiges in Buchhold auslösen würde. Ohne Zweifel, sie würde dieses Land vor solchen Verrückten beschützen und genauso würde sie auch das Vertrauen des Elfen neben ihr nicht enttäuschen. Sie wusste, dass ihre kühle Überlegtheit und ihr kompromissloser Realitätssinn sie davon abhielt zu glauben, dass er nur weil er mit der Schwester dieser Bastardin verheiratet gewesen war, irgendetwas mit ihren Feinden zu tun haben könnte - aber sie wusste ebenso gut, wie schnell andere solcherlei Gedanken verfielen. Es reichte also, wenn sie beide sich über diese Tatsache den Kopf zerbrachen. "Ihr habt mein Wort - und eher verwandelt sich ganz Frigus-Stadt in eine Wüste, als dass ich es breche.", sagte sie in beruhigendem Tonfall zu Buchhold. "Aber nun lasst uns erst einmal zu den anderen gehen." Vorsichtig drängte sie den Elfen zu Ludwig und Yakerion, die beide ebenfalls in ein Gespräch verwickelt haben. Sie schnappte noch die Worte des Dämonen auf, dass sie doch erst einmal ihre Truppen sammeln sollten und dachte sich, was für ein Wunder es war, dass auch diese Missgeburt mal etwas Vernünftiges sagte. "Bevor wir aber irgendetwas tun, sollten wir uns erst einmal eine Unterkunft suchen - ich für meinen Teil jedenfalls arbeite besser mit ausgeschlafenem Verstand.", meinte sie.
Florene - Wüstenbastion, OG1
Dass es ihre Schuld war, dass gerade die halbe Welt um sie herum in Chaos und Rauch zerbarst, war Florence erstens nicht klar und zweitens auch scheiß egal. Viel wichtiger in diesem Moment waren eher folgende Sachen: Wer war dieser Wahnsinnige, der da mit Magie und Speer um sich warf, warum um Himmels Willen war er so aufgebracht und was hatte er mit Drak'tul zu tun? Und eigentlich am Wichtigsten: Wie kamen sie aus dieser Scheiße wieder raus? Selbst darüber erstaunt, dass man so viele Fragen stellen konnte, während man wie wild darauf bedacht war, herumfliegenden Steinsplittern und magischen Attacken auszuweichen, stellte Florence im nächsten Moment jedoch fest, dass - so interessant die Antworten auch waren - sie die Beantwortung dieser Fragen nach hinten verschieben sollte, denn schon in der nächsten Sekunde sah sie, dass der Wahnsinnige, den Seserem vollkommen entgeistert "Hexenmeister Maljus" (und: na toll, jetzt wo sie die Antwort kannte, war die Frage erstens nicht mehr interessant und ihre Misere noch miserabler als zuvor!) nannte - ihnen mit einer Speerattacke zusetzen wollte. Rasch zog sie mit ihrem gesunden Arm ihren Degen, schwang sich dabei halb in die Lüfte und konnte die tödliche Speerspitze mit ihrer dünnen Klinge in die Luft ableiten, griff gleichzeitig mit ihren Klauenfüßen den alten Seserem an den Schultern wie ein Adler seine Beute und schoss einige Meter aus der Schussbahn, um sich und den Buchhändler wieder auf sicheren Boden zu befördern. Erst im nächsten Moment erkannte sie, dass sie nun genau vor der Nase des alten Tigers saßen, dem sie auch schon auf der Brücke begegnet waren, und der da auch nicht gerade eine Schmusekatze gewesen war. Was hatten sie heute nur für ein wahnsinniges Glück...! "Sag mir nicht, du willst uns auch noch zerreißen!", sagte sie, den Degen immer noch fest in der Hand.
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
"Na ja, wie du meinst... aber ich will diese Möglichkeit trotzdem nicht ungenutzt lassen.", sagte Ludwig noch zu Yakerion. Lirinea kam mit Buchhold herbei, dessen unruhiges Gemüt jetzt genauso Ludwig ins Auge stach. Der sah gar nicht gut aus. Lirinea mischte sich in das Gespräch zwischen dem Dämonen und dem Dämonenjäger ein, sie wollte Vorkehrungen für das Nächtigen treffen. Aber Ludwig konnte mit einem Grinsen nur erwidern "Wird gerade erledigt! Jeldow und Helga wollten sich darum kümmern, haben sie gesagt. Und guten Tag, Buchhold." Er deutete eine Verbeugung an. "Guten Tag, meine Herren...", grüßte der Ritter zurück, noch distanzierter als sie in Ardsted auseinander gegangen waren. Und er wollte wohl genauso schnell wieder gehen: "Wenn es Euch nichts ausmacht, dann werde ich den beiden folgen und mir selbst ebenfalls ein Zimmer suchen. Wir können später weiterreden, falls Ihr möchtet." Diese Worte richtete er besonders an Lirinea und nickte ihr anerkennend bis dankend zu. Mit festen, aber langsamen Schritten entfernte er sich. Ludwig überlegte, weswegen er so geschafft war. 'Ob das mit diesem Streit grade eben zusammenhängt?' "Ach ja, Lirinea, ich glaube, wir sind da einer hilfreichen Sache auf der Spur. Wir haben zufällig von einer der Bewohnerinnen erfahren, dass der Herr dieses Anwesens tatsächlich der Vater von Demetra ist!" Er verzog leicht das Gesicht, als das die Beraterin scheinbar nicht mal ansatzweise in Erstaunen versetzte. Das war bestimmt nur ihr eiskalter Verstand, der Informationen gefühlslos aufnahm, redete er sich ein, obwohl er gerne mehr Reaktionen erwartet hätte. "Eine Schwester hatte Demetra auch, aber sie ist tot... und genauso hält man unsere ganz spezielle Freundin für zurückgekehrt in das Imperium Mortum. Ich würde gerne mit ihrem Vater sprechen und ihm vielleicht sogar erzählen, dass seine Tochter noch am Leben ist, aber Yakerion meint, wir sollten vorher nach Tina suchen. Ihr seid doch die Frau der Entscheidungen, was schlagt Ihr vor?"
Wüstenbastion, OG1
Die Stimme half Drak'tul nicht, zwar war die Präsenz für ihn fühlbar, aber so stark unterdrückt, als wolle sie untertauchen. Das gelang ihr sehr gut, denn momentan schossen so viele Auren durcheinander, vor allem nekromantische, dass sie wenig auffallen konnte. Seserem sah schon dem Tod ins Auge, als der Kampf mehr und mehr Gestalt annahm, das war genau dieses sooft beschriebene Gefühl, direkt vor dem Abgrund zu stehen und hinter sich denjenigen zu wissen, der einen hinabstieße. Einem Querschläger entging er, denn Florence kräftige Krallen packten ihn an den Schultern und hoben ihn hinfort. Als er Barli sah, musste er ungewollt daran denken, wie dieser ähnliche Erfahrungen mit der Ungesühnten Armee gemacht hatte - aber Seserem sollte ja wenigstens nicht aus dieser Höhe hinabgeworfen werden. Die Landung erfolgte dennoch mit einem Schrecken. Ramirs gefletschte Zähne blitzten, alles an dem Tiger wirkte alt und gebrechlich, aber seine Beißwerkzeuge waren immer noch hervorragend und messerscharf. Von ihm hatte die hilfreiche Harpyie immerhin ihre Verletzung. Jetzt hätte Seserem so gerne den aufopfernden Ubeka n seiner Seite gewusst, er hätte ihnen jetzt sicher den Weg frei machen können. "Sag mir nicht, du willst uns auch noch zerreißen!" Ramir schnaubte. "Wenn ich mich weigere, bin ich genauso in Lebensgefahr.", entgegnete er in simplen Worten. "Wieso hilft jemand wie du solchen Leuten?!", fragte Seserem keuchend und aufgekratzt, denn hinter ihnen tobte noch immer der Kampf. Viel Zeit hatten sie nicht, dann würde Maljus sie wieder ins Visier nehmen. "Du bist doch niemand, der Interesse an Umnoras absurden Vorstellungen hat!" "Stimmt.", erwiderte Ramir gelassen, aber in gebückter Haltung, ganz offensichtlich lauerte er schon darauf, sie anzuspringen, "Aber meine Gründe sind egal. Wenn ich sie euch nenne, bin ich wieder in Lebensgefahr." Aus diesem Tiger war nichts rauszuholen. Nervös schaute der Antiquar zu Florence, Ramir wartete nur wenige Sekunden und sprang! Seserem packte Florence am Arm - glücklicherweise an dem gesunden - und zog sie zur Seite, tatsächlich verfehlte der Tiger die beiden und gab ihnen die Möglichkeit, loszulaufen. Ramir verfolgte sie selbstverständlich, aber für Seserem war diese winzige Chance überlebenswichtig. "Wir müssen sofort diesen Gefangenen finden, damit er uns hilft! Barli ist immer noch bei diesen Verrückten!"
Wüstenbastion, EG, Säulenhalle
Ubeka stieß die Tür weit auf, als sie den Riegel weggehoben hatten und warf einen kurzen Blick in die dunkle Halle dahinter. "Ein Angebot mache ich dir, Marcel. Ich unterstützte dich nach allen Möglichkeiten, diesen Schatz deiner Vorfahren zu bergen und du leihst mir anschließend auch deine Kraft bei meinem Vorhaben, okay?" Tapfer lief er voran in die riesige Kammer, deren Mittelteil von schräg zu den Seiten verlaufenden Säulen gesäumt war, die die spitz zulaufende Decke stützten. Zwischen diesen standen in Zweierpaaren Statuen, Götterstandbilder, aber man konnte nicht sehen, wen sie darstellten. Wenig Mondlicht drang durch kreisrunde Fenster in der Decke hinein, aber Hauptgrund war, dass jede Statue einzeln enthauptet worden war. Abgeschlagene und zerbrochene Steinköpfe mit ausdruckslosen, von Rissen durchzogenen Gesichtern lagen verteilt auf dem sandigen Boden. Ubekas und Marcels Schritte hallten laut durch den riesigen Korridor, doch der Blonde blieb sofort stehen, als sich weitere Laute hinzufügten, andere Schritte, von der gegenüberliegenden Seite der Halle. Und anschließend das krächzende, heisere Lachen von Cheeta. "Die Ratten rotten sich zusammen, wie ich sehe.", rief er gehässig, während er aus der Dunkelheit trat, fast gänzlich in seinen langen Umhang gehüllt. "Ich habe bereits gehört, dass du wohl immer noch Ärger machen willst. Und dazu hast du diesen Jammerlappen aus seiner Zelle befreit? Hahaha!" Ubeka zeigte sich davon unbeeindruckt und verbarg seine Hände in seinen Ärmeln. "Woher du nur solche Ideen nimmst... ich traf diesen jungen Mann gerade erst draußen vor eben dieser Tür. Aber wie ich sooft festgestellt habe, führt das Schicksal die seltsamsten Leute zusammen, so wie ich hier nun vor dir stehe, Unhold!" Das letzte Wort peitschte geradezu durch den Raum und Ubekas ruhige Miene verzerrte sich in puren Hass. Cheeta fand das Ganze belustigend und kam noch einige Schritte näher, bevor er seinen Umhang leicht zurückwarf und die goldene Prunkrüstung darunter entblößte. An einem alten Gürtel baumelten Marcels Schwert und die alte, schmucklose Klinge des jung aussehenden Mannes. Er deutete auf das herkömmliche Schwert und meinte "Immer noch so wütend, weil ich dir mit dieser Klinge eine verheerende Niederlage gebracht habe?" "Stell dich nicht so dumm, meines Wissens nach dürftest du dir bestens im Klaren sein, weswegen ich dich zu Recht einen Halunken schimpfe.", erwiderte Ubeka, "Aber tatsächlich gibt es noch einen Grund, der mich feurig für einen Kampf gegen dich stimmt. Marcel, läge ich falsch, würde ich behaupten, dass jenes verzierte Schwert das deiner Familie ist?" Cheeta lachte über die Antwort Marcels hinweg und bestätigte den Jungen selber "Ganz recht, aber dieser Schwächling braucht keine solche Waffe mehr. Demetra und Hexenmeister Maljus, hehehe, haben seinen Willen bereits weit genug gebrochen. Er wird dir so keine Hilfe sein, selbst wenn ich ihm mein altes Schwert überließe." Kurz machte er eine Pause, in der keiner etwas sagte und auch niemand vorrückte. Cheeta machte weiter damit, die beiden zu verspotten, besonders Ubeka: "Aber wenn brauchst du selber schon eine neue Waffe, um gegen mich zu kämpfen. Du trägst immer noch dasselbe Schwert wie damals ins Irsch. Ich selbst habe es zerbrochen, als ich dich besiegt habe, mit so einem Spielzeug willst du dich doch nicht etwa dem unbesiegbaren Cheeta von den Cruor-Garden stellen?!" Jetzt war Ubeka mit Lachen an der Reihe. "Gib Marcel nur ruhig diese einfache Klinge, wenn du so siegessicher bist. Für meinen Teil habe ich hier genug, um es mit dir aufzunehmen." Cheeta runzelte die Stirn aber zuckte dann mit den Achseln. Er löste das Schwert samt Schwertscheide und warf es Marcel zu. "Egal, was du dir dabei denkst, Langohr, es ist zwecklos. Aber bitte, versucht euer Glück - dann hätten wir zwei Nervensägen aus dem Weg und können morgen unsere Vorbereitungen für einen Sturm von Schloss Ardsted treffen!" Er nahm sich Marcels goldenes Schwert und hielt es locker in einer Hand bereit, seine Haltung verriet, dass er die beiden Burschen nicht ernst nahm. "Also, ich warte, ihr dürft anfangen, damit ihr wenigstens noch seht, was für einen Fehler ihr begangen habt!"
Nachdem Florence seinen Angriff abgewehrt hatte, bemerkte er die Wunde an ihrem Arm. Trotz seines Zorns musste er schwach grinsen. Er brach den Angriff auf Florence kurzerhand danach ab, er war stolz genug, um Verwundete, egal ob Eindringling oder sonstetwas, nicht zu töten, oder immerhin nicht sofort. Er liess von ihr ab und wandte sich dem Dunkelelfen zu. Als er die Stimme von Ramir vernahm verzog er, für den Tiger selbst nicht erkennbar, das Gesicht und hatte schon mit dem Gedanken gespielt, ihn vielleicht auch schon zu töten, jedoch lies er dies sein. Im nächsten Augenblick bemerkte er den Nekromantenzauber des Dunkelelfen, es war zu spät als ob er sich noch verteidigen konnte und sank kurz in die Knie, als ihn der Zauber traf. Doch es dauerte nicht lange und Maljus erholte sich wieder.
Mit schnellen Schritten und einem kurzen Sprint erreichte er den Dunkelelfen, rammte ihm die linke Faust in die Magengegend und lies zur gleichen Zeit sein Knie hochschnellen. "Du magst meine Nekromantischen Kräfte annulieren können, jedoch kannst du dich nicht meiner Muskelkraft widersetzen." sprach er gelassen und sprang zurück, nahm eine ABwehrhaltung ein und forderte den Dunkelelfen auf, seinen Schritt zu tun.
Der schwarzhaarige hörte während des Gespräches nur zu und als Cheeta ihm die einfache Waffe zuwarf, reagierte der schwarzhaarige erstmal nicht, doch als die Klinge nah war, fing er diese mit beide Händen auf und holte sie aus der Schwertscheide raus. "Willen gebrochen... Tz... Ihr habt damit nur eure Zeit verschwendet.." meinte dieser dann nur, der dann finster zu Cheeta sah. "Du, Demetra, Maljus... ja ihr, ihr werdet verlieren... Einer nach den anderen..." sagte Marcel, der sauer war und das Heft der Klinge in seiner Hand fest zusammendrückte... Seine Wut auf Cheeta stieg immer weiter... Er wartete erstmal auf Ubeka... vielleicht hatte dieser schon eine Taktik, wie man ihn besiegen konnte, wenn nicht, würde der schwarzhaarige versuchen, Cheeta mit einem horizontalen Hieb anzugreifen...