Der Zwerg war vollkommen überrumpelt, als Seserem ihn zur Seite zog und begann zu erzählen und zu erzählen... Zunächst hatte Barli es für einen einfachen Reisebericht gehalten, doch dann hob er überrascht die Augenbrauen. Eine Spiegeldämonin, noch dazu nach der Erzählung des älteren Mannes eine äußerst starke war vor dem Anblick dieses Buches geflohen? Verwirrt sah er auf das Buch nieder, das Seserem ihn hinhielt und beäugte es intensiv - Der dunkle Einband schien alt, aber völlig unauffällig. Er persönlich war jeglicher Magie, ganz besonders der dunklen Magie und der Nekromantie äußerst kritisch gegenüber eingestellt, so weckte auch dieses völlig einfache Buch größtest Misstrauen in ihm. War die Spiegeldämonin mit ihrem Tiger wirklich wegen einen -Buch- geflohen? Ganz vorsichtig, als könnte es jeden Moment zubeißen, streckte der Zwerg die Finger aus, um das Buch zu berühren. Ganz egal, was er erwartet hatte, er war beinahe enttäuscht. Er hatte einen magischen Puls, eine geheimnisvolle Aura erwartet, aber er fühlte nur den alten Umschlag und die trockenen Seiten, zwischen denen sich zum Teil der Sand des Wüste gesammelt hatte. "Nun, was steht denn in diesem Buch?", fragte der Zwerg, der es doch nicht wagte, das Buch einfach so aufzuschlagen. "Formeln dunkler Magie? Alte Sagen von längst vergangen Seiten? Beschreibungen teuflischer Rituale?", fragte er Seserem neugierig, er vermutete, dass der Mensch das Buch schon studiert hatte. "Wem gehörte es? Ist es schon lange in eurem Besitz?", löcherte er den Mann weiter mit Fragen, wandte aber kurz den Kopf als er die Stimme der Harpye hinter sich hörte, die anscheind auch noch mit der Suche beschäftigt war. Er nickte ihr zu und sah dann wieder zu Seserem. Wie lange hatten sie jetzt schon gesucht? Barli dachte, wie wohl jeder Zwerg, zuerst darüber nach unter der Erde zu suchen, oder eher im Sand.
"Genau das... könnte man so sagen...", erklärte Seserem, der jetzt etwas ins Schwitzen kam, "Ich muss zugeben, dass ich mich nicht besonders mit dem Inhalt beschäftigt habe... ein paar wenige Zeilen dieses kryptischen Höllenwerkes reichen aus, um den Rest erahnen zu können - und bevor ich selbst auch noch in diese Kreise gezogen würde, lasse ich diesen Einband lieber mit den Seiten verkleben. Denn was ihr hier seht... gehörte keiner geringeren als Umnora selbst... alias Hexenmeister Maljus." Er ließ die Worte kurz auf Barli wirken, er war so sehr mit Büchern und Erzählungen aufgewachsen, dass er selbst gerne zu dramatischen Pausen und unnötigen Stilmitteln griff. "Wie ich an dieses verfluchte Ding gekommen bin, wäre eine zu lange Geschichte, um sie jetzt zu erzählen... ich kann nur sagen, dass ich seitdem keinen anderen Besitz habe, den ich mehr schütze... nun ja, ganz geklappt hat es nicht, wie Ihr womöglich anhand der Ereignisse vor einem halben Jahr abschätzen könnt. Erst damals bin ich mit den wahren Schrecken in Kontakt gekommen... das war wohl auch der Grund, wieso ich es nach all dieser Zeit wieder aus den Trümmern gezogen habe... es birgt einfach zu großes Unheil, um unbeaufsichtigt herumzuliegen - bloß mag das zu spät sein." In seinen Gedanken spielte sich wieder sein Gespräch mit X ab, das war seine einzige Spur gewesen, wohin er sich wenden musste. Er deutete mit seinem dicken Zeigefinger auf den Beschlag in der Mitte, wo offensichtlich etwas fehlte. "Habt ihr womöglich von den Seelensteinen gehört? Daraus beziehen Nekromanten den Großteil ihrer Macht. Hier war so ein Stein... und er ist jetzt spurlos verschwunden. Und ich habe Quellen, die mir besagen, dass das nicht durch einen Gebäudeeinsturz passiert ist." Seserem blickte seufzend zu Ubeka und Florence, die sich unterhielten. "Es ist aberwitzig, dass ich sie in das hineingezogen habe, genauso wie euch auch... wir haben einen Verdacht, wer hinter diesem Diebstahl steckt... ein Mann namens Gerik - dessen Schritte wir aber kaum verfolgen können." Seserem fiel mit einem Schrecken wieder ein, dass X sogar von mehreren Nekromanten gesprochen hatte, ihr Gegner war nicht allein... "Und so irren wir jetzt umher, auf der Suche-" Seserem brach ab, aufgeregte Stimmen erklangen. Kaum hatte Ubeka das Medaillon entgegengenommen, rüttelte es plötzlich kurz, die dunkle Glasscheibe erleuchtete stellenweise, vier unterschiedlich farbige Lichter bildeten sich auf dem Glas. Ubeka erschrak, als zusätzlich noch vier Spitzen seitlich aus dem Kleinodschossen und sich alle in ein- und dieselbe Richtung ausrichteten. Die Hexen hatten es mitbekommen und scharten sich interessiert um Ubeka und den Gegenstand in seiner Hand. "Kommt, lasst uns nachsehen!", schlug Seserem vor und ging mit Barli ebenfalls zu den anderen. "Was... was könnte das sein?", fragte Biusa, andere Hexen zuckten planlos die Achseln, nur Flori schien etwas zu wissen und meldete sich ganz schüchtern zu Wort "Ich... ich glaube, von so etwas habe ich mal gehört. Ich glaube, das ist ein Reperens..." "Ach, du willst uns doch nur auf den Arm nehmen!", erwiderte eine Hexe barsch, "Reperenten funktionieren doch nur mit einem Namen! Und die sehen auch ganz anders aus!" Biusa schritt ein "Sei ruhig, Falda! Lass sie ausreden... es klingt nach einer Idee." "Nun... ich weiß, dass Reperenten normalerweise eine Namenseingabe brauchen, um jemanden zu finden... aber ich hab mal von einem reisenden Soldaten gehört, es soll auch welche geben, die Überreste von Auren aufnehmen können... bevorzugt magische Auren." Die Gesichter einiger Hexen erblassten, Ubeka schaute sie fragend an und in seiner Stimme kam etwas Misstrauen auf "Mich dünkt, euch dünkt ebenso etwas, meine Damen? Hat Madame Flori wohl Recht und euch fällt zu dieser sonderbaren Begebenheit eine Erklärung ein?" "Nun ja... was Flori sagt, stimmt nur halb... diese Aurenortung funktioniert, um genau zu sein nur bei einer Art von Magiern: Nekromanten." "Was?!", wollte Seserem aufgewühlt wissen und drängte sich näher an Ubeka heran, um ihm den Reperens aus der Hand zu reißen. "Vier... vier verschiedene Auren. Vier Nekromanten... und sie scheinen alle am gleichen Ort zu sein!!" Vor euch war bereits jemand hier... jedoch sind sie nicht bis hierher vorgedrungen, daher weiß ich nicht, wer... nur... dass unter ihnen auch Nekromanten waren. Sie hatten die Spur gefunden! Das musste es sein. Seserem konnte auch in Ubekas Gesicht die Aufregung sehen, fragte sich aber, wieso eigentlich... die Hexen hingegen waren noch viel aufgewühlter und konnten keinen Moment mehr stillhalten. "Womöglich ist der Dämon also..." "Die Nekromanten haben ihn wiederbelebt!" "Und wir haben hiermit ihre Spur!", rief Seserem und lief auf einmal nach draußen, die Zeiger deuteten stur in dieselbe Richtung, tiefer hinein in die Wüste... genau zu den Türmen der Wüstenbastion.
Die Harpye erschreckte sich tierisch, als urplötzlich vier Spitzen aus dem Klunker schossen und in Richtung der Türme deuteten, die in der Ferne aufragten. Reflexartig erhob sie sich etwas in die Luft und wich zurück. "Meine Fresse!", stieß sie hervor, landete dann wieder und hörte den Hexen zu, die aufgeregt darüber redeten, was das zu bedeuten hatte. SIe hörte Floris Antwort. Ein Replewas? Was sollte das denn sein, zum Kuckuck? Sowas wie ein überdimensionierter Nekromantendetektor? "Das ist echt zu abgefahren. Mit euch wird einem nie langweilig.", verschaffte sie ihrer Verblüffung Luft und ging dann zu dem Buchhändler Seserem, der völlig aus dem Häuschen war, seit das Goldstückchen angefangen hatte, Terror zu schieben. "Heißt das, wir haben unser neues Reiseziel?"
Lirinea - Wald von Hydra
Lirinea blickte den Dämonen scharf an. Dieser Yakerion erlaubte sich wirklich einiges ihr gegenüber, dabei sollte selbst einer wie der einen Hauch Ahnung davon besitzen, wie man eine gepflegte Konversation betrieb. Sie schnaubte verächtlich. "Die Brandmarkung zeichnet den Titanen als Verbrecher und der Elf ist höchstwahrscheinlich mit seiner Bestrafung beauftragt.", sagte sie kühl und betrachtete dabei die Gesichter der anderen. Oh, sie konnte geradezu riechen, was sie nun dachten - und lehnte es sogleich ab. Deutlich machte sie ihrer Meinung Luft: "Und genau deshalb sollten wir machen, dass wir von hier verschwinden - Wilmvar ist der denkbar schlechteste Ort, um Samariter zu spielen. Ich jedenfalls habe keine Lust, wegen diesem Kriminellen bei einer öffentlichen Hinrichtung die Hauptrolle zu spielen."
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
Der Hexenmeister grinste kurz, als Cheeta sein Breitschwert hervorholte. Er wollte schon einen Spruch loslassen, doch dann erzählte der Dunkelelf bereitwillig, wo sich Ubeka befindet, oder eher befand. "In Wrulf also?" Maljus war ein wenig skeptisch, das er so schnell mit dem Aufenthaltsort Ubekas' herrausrückte. "Ich hoffe doch, ihr lügt uns nicht an... Wir haben nämlich schonmal einen verräterischen, lügnerischen Wurm in unseren Klauen gehalten... nun schmort er jedenfalls vorerst im Kerker. Und Gnade ihm Mors, wenn ich bei schlechter Laune wieder seine Zelle besuche..." den letzten Satz murmelte er nurnoch. "Um dies zu verhindern würde ich euch doch gerne den Vorschlag unter die Nase halten, vorrübergehend unserer Gruppe beizutreten. Ich denke, ihr seid sicherlich an Rache interessiert... und wir wollen nicht, das uns dieser Ubeka in die Quere kommt, so wäre es von Vorteil, wenn wir ihn vorrübergehend unschädlich machen." schlug der Hexenmeister vor.
Omtyrania - Wuestenbastion Erst war Omtyrania sehr froh, dass Cheeta sein Schwert zog. Sie hatte fuer einen Moment die Hoffnung, dass es mit dem Dunkelelfen jetzt zuende sei. Aber als Maljus den Dunkelelfen fragte, ob er die Seite wechseln wuerde, stellte sie sich vor ihn und fing an zu protestieren:" WAS? Du willst diesen freundeverratenden unfreundlichen Dunkelelfen auf unsere Seite ziehen? Dem kann man doch nicht vertrauen, wenn man Augen im Ruecken hat. Wenn er Ubeka toeten wuerde, wuerde er uns genauso toeten. Es wuerde sich nichts aendern außer das er nun das Recht haette Ubeka zu toeten.". Sie schaute zum Dunkelelfen herunter, ihre Miene verfinsterte sich und Hass flammte in ihren Augen. Wenn sich der Dunkelelf mit dem Seitenwechsel einverstanden waere wuesste sie nicht wie sie reagieren wuerde. Ein Verbuendeter ist immer gut... aber dieser... Kerl waere alles andere als ein nuetzlicher, geschweige denn guter, Verbuendeter.
Der Dunkelelf grinste nur und schaute die beiden Personen eine längere Zeit an. Dann sprach er in einem höflichen ton: "Ich nehme euer Angebot ehrenvoll an. Ich weiß es zu schätzen, denn es ist nicht leicht, dass man in diesen Tagen noch gute Verbündete findet - Ich habe da selbst meine Leidvollen erfahrungen mit einem Ding, dass angeblich ein Nymph war." Drak'tul grinste, als er den Einwand der spiegeldämonin hörte. "Meine dame, ich weiß gar nicht was ihr habt, ihr kennt mich nicht einmal und schon klritisiert ihr mich. Ich weiß, die Sache, dass ich die LÖeute, mit denen ich gereist bin, verraten habe, ist nicht gut und ich werde wohl die ein oder andere Wallfahrt deswegen noch machen müssen, aber man wird mir sicher verzeihen, wenn ich sage, dass in einer gruppe mit einem widerwärtigen Elfen nichts vernünftig funktionieren kann. diesen Kerl ohne das Befragen meiner person aufzunehmen, das grenzt schon an Dummheit. Sie haben daher ihr schicksal nur selbst gewählt und das geschieht ihnen mehr als recht."
"Eine Hinrichtung wäre gnädig für Wilmvar...", zischte Jeldow, traute sich aber nicht, weiterzufahren. Der Verurteilte und der Militärsoffizier versperrten den Weg, "Wilmvar ist bekannt dafür, Sklavenarbei aufrechtzuerhalten... das mag man sehen, wie man will, aber in der Öffentlichkeit spricht nichts dagegen." Ein Ächzen lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf. Der Titan hatte die schwere Keule mit seiner Hand abgefangen, aber der Zenturio ließ sie mit einer Hand los, hielt sie gerade und verpasste dem aufmüpfigen einen festen Schlag in den Nacken. Noch ein kurzes Stöhnen, dann schlug der kaum noch ernährte Titan auf dem feuchten Waldboden auf. Der Soldat steckte die Keule in seinen Waffengurt, neben ein dünnes, filigranes Schwert und klopfte sich die Hände ab. "Welch ein trauriges Schicksal... ihm gelang es, bis nach Aquolix zu flüchten, doch der lange Arm des Gesetzes erreichte ihn schließlich dennoch.", sprach der Mann nun ganz ruhig und begann, dem Sklaven Fesseln anzulegen, bevor er ihn - was für ein Kraftakt! - auf seine Schulter hievte wie einen Sack Kartoffeln. Jeldow schwieg, Helga saß mit angezogenen Beinen hinter ihm und hatte den Kopf auf ihre Knie gestützt. Der muskulöse Elf trat auf den Wagen zu, trotz der Last auf seiner Schulter kerzengerade, wie man es sich wohl von einem wie ihm wünschte. Er reichte Jeldow seine riesige Hand. "Gestatten, mein Name ist Gregor Rastmann, Zenturio aus dem Bezirk Wilmvar. Entschuldigt bitte die Begleitumstände unseres Kennenlernens... sie mussten tatsächlich einen Zenturio schicken, diesen entlaufenen Gefangenen wieder einzufangen." "Angenehm...", brummte Jeldow etwas misstrauisch, "Mein Name ist Harks... ich bringe diese Reisenden nach Carlem." Der Zenturio schmunzelte unter seinem dichten Bart, von Nahem betrachtet wirkte er freundlich. Er schüttelte ausgiebig Jeldow die Hand und meinte "Oh, ins milde Carlem, wie schön. Dort werde ich nun auch hin zurückkehren müssen, nachdem ich meinen Auftrag erfüllt habe... hm, aber die Nacht bricht herein, unmöglich für mich, wieder bis zu dem nächsten Stützpunkt zu gelangen. Plant ihr etwa, die Nacht zu durchfahren?" Ludwig grübelte etwas... ausgerechnet ein Soldat fragte sie das, das konnte schnell eine Falle werden, wenn er mit Triscoph zusammenarbeitete. Aber wie hoch standen die Chancen dafür? Er hatte einen Gefangenen aus Wilmvar verfolgt... nein, der korrupte General aus dem Südosten konnte unmöglich mit ihm in Verbindung stehen. "Wir haben es momentan etwas eilig... ihr hättet uns ja nun sicher genauso gewarnt, dass dieser Wald bei Nacht eine finstere Angelegenheit ist?", erwiderte Ludwig mit einem Schuss Frechheit. Rastmann brach kurz in Lachen aus, ein grotesker Anblick. Eine so glückliche Miene, aber mit einem Arm hielt er einen zugerichteten Verbrecher fest. Ludwig hatte eine Vorahnung, wozu er nur den Knüppel benutzt hatte. "Das ist meine Aufgabe, wir Soldaten des Königs sollen Cardighnas Bürger und Reisende beschützen! Deshalb sind wir auch dazu gezwungen, Leute wie ihn in Gewahrsam zu nehmen.", erklärte Rastmann freundlich, "... Das ist kein besonders schöner Anblick, ich weiß. Aber kein Grund, verdrießlich zu werden, der ist erstmal fest verschnürt und wird in Wilmvar von einem guten Arzt untersucht und notfalls behandelt!" Jeldow verkniff sich eine Bemerkung zu dem Amtshöheren... was so nett klang, war nur die Sicherstellung, dass dieser Sklave noch im arbeitsfähigen Zustand wäre, sobald er zurück nach Wilmvar geschickt würde. Aber Jeldow wollte die Gelegenheit beim Schopfe packen, sich etwas abzusichern, sie hatten heute schon viel durchgemacht, da war dieser zuvorkommende Zenturio eine willkommene Abwechslung. "Zenturio Rastmann, wollt ihr uns nicht eskortieren, bis wir den Wald von Hydra durchquert haben? Unsere Wege unterscheiden sich nicht sonderlich, das sollte für euch kein Umweg sein." Rastmann grinste und entgegnete hilfsbereit "Es ist mein Beruf! Wenn Ihr wollt, könnte ich Euch sogar bis nach Gipfas mitnehmen, dort könnte ich Euch meinem Vorgesetzten, Prätor Semmuns vorstellen - und mit etwas Glück sogar der Sonnenpriesterin Almistie!" "Nein, danke.", lehnte Ludwig sofort bestimmt ab, "Bis nach Wilmvar können wir euch nicht begleiten, erst müssen wir in Nymfsruh einige Dinge erledigen. Aber für den Geleitschutz sind wir Euch alle dankbar." Rastmann nickte und schlug vor, ein Feuer für die Nacht zu machen, weit kämen sie nicht in dem dunklen Wald, war seine Meinung. "Wenn ihr es euch anders überlegt, fragt bei den Kasernen nur nach mir, ich wäre geehrt, Euch unser schönes Wilmvar zeigen zu dürfen." "Wir... kommen sicherlich darauf zurück.", erwiderte Helga, während sie im hinteren Teil des Wagens nach Decken suchte. Ludwig hatte mit Yakerion das Feuerholz zusammengesucht und Jeldow einige Töpfe bereitstellen wollen, aber der Zenturio hatte bereits selbst irgendeine Suppe am Kochen. Er roch an dem blubbernden Gebräu und schüttelte stumm den Kopf...
Wüstenbastion
"Hehe, gut gesprochen!", lachte Cheeta und ließ das Schwert vorerst wieder in seiner Schwertscheide verschwinden. "Ein ziemlich interessanter Bursche, den du uns da ins Boot holen willst, Maljus - mir gefällt die Idee.", meinte Cheeta und ignorierte Omtyranias Einwände vollkommen, während er wieder die Treppe hinaufstieg. Er drehte sich noch mal kurz auf und in seinem verbliebenen Auge funkelte bloße Zustimmung, als er sagte "Und ihr habt Recht: solcher Abschaum hat im Verborgenen zu bleiben! Nun... wenn Hexenmeister Maljus persönlich es sagt, dann wollen wir ihm nicht widersprechen, oder Omtyrania? Kommt mit, ich zeige euch mal, wie es dem letzten Idioten geht, der uns austricksen wollte!" Cheeta verschwand mit dem Dunkelelfen im Inneren der Bastion und führte ihn bis zum Kerker. In dem dunklen Zellentrakt angekommen bemerkte Cheeta, dass Marcel wohl doch irgendwie noch dazu gekommen war, einzuschlafen. "Das ist der Trottel... Ts, er ist Demetra so auf die Nerven gegangen, dass sie nicht plant, ihn einfach zu töten... ich tippe drauf, sie lässt ihn langsam aushungern und wartet, bis er sich selbst zersetzt. Eigentlich Verschwendung für seine Seele... aber mit diesem Mädel lege ich mich nicht an." Cheeta griff sich eine erloschene Fackel und schlug mehrmals laut gegen die Gitterstäbe und brüllte "Hey, Faulpelz, aufgewacht, da ist Besuch für dich, hahaha!! Nun mach, dass du auf die Beine kommst, es ist doch grade mal Nacht, hahahaha!!" Während dieser für den Jungen sicher nervenaufreibenden Prozedur konnte Drak'tul wieder die Frau hören, aber nur ganz schwach und leise, sie unterdrückte ihre Aura wohl. "Nimm mir nicht übel, dass ich dir vorhin so wenig behilflich sein konnte... es hat alles seine Gründe. Du siehst diesen Jungen, oder?" "Ah, ich glaube, er wird wach!", bemerkte Cheeta, "Sieh mal, du Wurm, wir haben hier einen neuen Verbündeten gewonnen... dachte, es könnte dich interessieren, nachdem ich gehört habe, wie eifrig du uns doch aufhalten wolltest." Der Mann lachte Marcel lauthals auf, dass es von den Wänden hallte. "Unterhalte dich ein wenig mit ihm... schinde etwas Zeit, damit dieser Kerl euch allein lässt... Danach habe ich einen Auftrag für dich." Schnell war ihre kaum merkliche Aura wieder hinfort.
Marcel konnte den Krach mit den Gitterstäben hören und wachte dann langsam auf... "Hey, Faulpelz, aufgewacht, da ist Besuch für dich, hahaha!! Nun mach, dass du auf die Beine kommst, es ist doch grade mal Nacht, hahahaha!!" meinte die Person namens Cheeta und sprach dann weiter: "Sieh mal, du Wurm, wir haben hier einen neuen Verbündeten gewonnen... dachte, es könnte dich interessieren, nachdem ich gehört habe, wie eifrig du uns doch aufhalten wolltest.". Dann sah Marcel zu dem neuen Mitglied hin und dann wieder weg. "Wieso... wieso erzählt ihr... mir das? Ich werde sicherlich.... eh nicht entkommen können.." meinte Marcel dann geschwächt und seufzte nur. Sein Kopf lies er wieder danach hängen und machte dann kein Mucks mehr von sich...
Der dunkelelf ging ein paar Schritte in den dunklen, staubigen Kerker der Wüstenbastion, in dem das Geschöpf mit dem Namen Marcel sein Schicksal ertrug. Drak'tul entging es nicht, dass Marcel seinen Kopf hingen liess, sodass der Elf sich genötigt sah, dem Gefangenen mit seinem Stab unter das kinn zu fahren und dieses hochzudrücken. "Schauen wir heutzutage neuen Personen in unsererm Leben nicht mehr ausreichend an?" sprach der dunkelmagier kalt und schaute den Menschen verachtungsvoll an. "Wo hat amn euch denn gefunden? Bevor ihr es mir sagt, lasst mich raten... In einem Jauchetümpel... oder in einem rattenloch... Die armen ratzten... Mit sowas zu leben müssen..." er sollte mit dem Gefangenen reden, und das tat er. Niemand hatte ihm gesagt, dass er sanft und höflich reden musste. Das hätte er vermutlich eh nicht getan.
Marcel bemerkte dann, das der Stab von dem Neuling sein Kopf hoch hob, damit der Augenkontakt immer noch vorhanden war. "Schauen wir heutzutage neuen Personen in unserem Leben nicht mehr ausreichend an?" kam es kalt von diesen Neuling. "Wo hat man euch denn gefunden? Bevor ihr es mir sagt, lasst mich raten... In einem Jauchetümpel... oder in einem Rattenloch... Die armen Ratten... Mit sowas zu leben müssen..." sagte der Neuling dann und Marcel knirschte nur mit den Zähnen. "Wieso soll.... dich das interessieren? Ich werde eh sicherlich verhungern... und dann Sterben... Meine Heimat... ist zerstört, also kann man da... auch nichts mehr holen..." meinte Marcel dann immer noch schwach und kniff die Augen zu, dies waren die schlimmste Ereignisse für ihn... er wollte sich nicht mehr daran erinnern, da ihn die Bewohner, die nicht mehr lebten leid tat...
Langsam strich der Nekromant mit dem Stab über die Wange des Gefangenen. "Ich denke, du willst ausweichen. wenn du nicht willst, dass der dünne, seidene Faden, an dem dein Leben hängt, reisst, so solltest du gesprächiger werden. Ansonsten werde ich mehr oder weniger meinen Spass mit dir haben, was sicher auch recht interessant ist, aber nicht in meinem Sinne." erklärte Drak'tul streng Marcel. "Gut, dann fang doch mal an, davon zu erzählen, weas mit deiner Heimat passiert ist. Ich bin ein Detailverliebeter elf, also will ich möglichszt viel möglichst genau hören."
Marcel fragte sich, wieso dieser Typ etwas über seine Heimat wissen wollte... er würde später sicherlich eh sterben, durch den Hunger, der immer größer und größer wurde. "Ok... wenn du es unbedingt wissen möchtest..." meinte Marcel dann nur genervt, versuchte den Stab etwas zur Seite zu schlagen und begann zu reden. "Als ich jung war, lebte ich friedlich in einen kleinen Dorfänlichen Gebiet. Ich trainierte jeden Tag mit einem Holzstock dort, um stärker und stärker zu werden, aber eines Tages erschienen unbekannte Wesen, die ich noch nie gesehen hatte.... Jeder bekam von diese Wesen angst, weil man deren Auren spüren konnte... Sie verbreiteten im Dorf Furcht und Schrecken und hatten jedes Haus in Brand gesetzt... Egal ob Kinder, Eltern, oder ältere Menschen... jeder, der ihnen im Weg stande wurde mit einer Durchbohrung eines Schwertes umgebracht... Ich konnte nur von draußen in einem Versteck zusehen, wie meine Familie im unserem brennenden Haus keine Luft mehr bekamen.... als das Feuer erloschen war, wollte ich nachsehen, ob meine Familie sich noch retten konnte... leider war es zu spät... mein Vater lebte noch dann kurz und gab mir unser Familienerbstück... ein gelbes Langes Schwert mit schwarze Linien... Mein Vater sagte noch, das dies eine besondere Waffe sei, und als ich diese schwere Waffe in meine Händen hielt... war ich dann alleine... mein Vater hatte danach den ewigen Schlaf... Ich war der einzige überlebende Person im ganzen Dorf... nur weil ich ein Feigling war..." erzählte er dann und lies wieder den Kopf hängen. "Ich hätte was tun sollen... aber es ist nun zu spät... ich bin ein Feigling..." dachte er sich noch...
Yakerion war von dem Zenturio überrascht, nie hätte er erwartet dass eine Person die einem anderen Wesen etwas derartiges antut, auch noch so Freundlich sein könnte. Nachdem er Feuerholz geholt hatte sah er den Fremden schon mit einer Suppe am brodeln. Er roch einmal kurz daran und dachte sich: Oh, ich glaube ich werde eine Portion lieber ablehnen... dann setzte er sich im Schneidersitz ins Gras und verschränkte die Arme.
Cheeta räusperte sich etwas laut, bevor er zu Drak'tul sagte "Ob dieser seidene Faden durchtrennt wird, liegt nicht nur bei dir, mein Freund! Du vergisst, dass du hier neu bist und dies im Eigentlichen Demetras Gefangener ist. Wenn du mit ihr nicht aneinandergeraten willst, solltest du aufpassen, was du dem Jungen androhst." Aber Cheeta konnte sich ein Grinsen nicht sparen, bei der rührenden Geschichte vom unfähigen Sohn, der seine Eltern in einem Überfall verloren hatte. Das Schwert, von dem er sprach lehnte an der Wand des Kerkergewölbes, Cheeta nahm es an sich und grinste breit. "Eure Familie hat das Schätzchen nicht umsonst gehütet, das ist ein gutes Schwert... nun, da du es wohl nicht mehr brauchen wirst, bin ich ja regelrecht gezwungen, es an mich zu nehmen!" Er platzierte die Schwertscheide neben der anderen an seinem Waffengurt und machte sich zum Gehen auf. Aber er hielt plötzlich inne und griff sich an den Kopf. "Ah, stimmt, das hatte ich fast vergessen... die kleine Omtyrania hält ja nicht viel von dir... und wir wollen ja nicht zu unvorsichtig werden." Er öffnete die Zelle gegenüber von Marcels und zeigte darauf. "Für's Erste will ich dich hier unten behalten, damit du nichts anstellst. Also rein mit dir! Morgen früh werden wir weiterreisen... und bis dahin bleibst du erstmal hier, einen Gesprächspartner hast du ja immer noch! Hahaha!!" 'Umso besser, wenn er dich grade hier einsperrt... folge seinem Befehl lieber, das verschafft uns etwas Zeit.'
Wortlos, ja fast interesselos, verfolgte Drak'tul wie er mit diesem Menschen zusammen hier im Kerker eingesperrt wurde. Er hatte damit gerechnet, dass sie ihm nicht wirklich vertrauen würden, doch dass es so harmlos blieb, zumindest bis jetzt, das erstaunte ihn doch sehr, obwohl er dieses Gefühl nicht nach aussen trug. Es wundert mich, dass sie mich nicht gleich foltern, das wäre doch logisch gewesen... Aber gut, was nicht ist, das kann ja noch werden... Daher wäre es wohl nicht schlecht, wenn ich diesen Menschen da mal in ein Gespräch verwickele. Dann wand sich der Dunkelelf zu Marcel hin und fragte: "Wie lange bist du schon hier?"