Hexenmeister Marius - Schloss von Ardsted, Verhörzimmer
"Hört IHR mir mal zu, ehrloser Rittershund!" rief Marius, als Buchhold etwas ausfallender Demetra gegenüber wurde. "Einer Dame gegenüber sollte man sich doch etwas respektvoller verhalten, auch wenn diese der Nekromantie ebschuldigt wurde. Ausserdem, ist es nicht genau so ein Verbrechen, jemanden ohne genug Beweise verhaften zu lassen und sogleich beschimpfen? Eure stumpfsinnige Anklage sollte bestraft werden, wenn wir unsere Unschuld bewiesen haben. Ihr könnt eure Untersuchung ruhig starten, ich besitze keinen "Seelenstein" oder wie ihr ihn nanntet. Aber, dennoch eine kleine Bitte... ich würde mich lieber von einer Frau untersuchen lassen, als von euch." meinte er anschliessend mit einem ruhigen Ton. Ich hoffe mal, du überlegst dir einen guten FLuchtplan... ohne Seelenstein kann ich meine Magie nicht verwenden. dachte Marius und legte seine Beine übereinander.
Die Schnee-Elfe zischte abfällig, als die kleine Zwergin sie und den Spiegeldämonen bedrohte. Ja, sie wusste sehr genau, warum sie Nichtelfen nicht mochte und ja, sie wusste noch umso genauer, warum sie Dämonen nicht mochte. Beides zog nur Ärger an, der seinesgleichen suchte! Sie warf einen eisigen Blick zu Yakerion, auf dass er ja nichts Dummes anstellen würde und wandte sich dann der drohenden Zwergin zu. "An Eurer Stelle würde ich aufpassen, was ich sage.", zischte sie eiskalt. "Und besonders würde ich aufpassen, wen ich beschuldige!" Sie ließ einen Teil ihrer Magie frei und legte einen eisigen Hauch wie eine Aura um ihren Körper, um ihren Auftritt noch beeindruckender wirken zu lassen. Dann streckte sie ihre Hand aus und zeigte den glänzenden Ring. "Selbst Zwergenvolk sollte dieses Siegel kennen - ich bin Mitglied des königlichen Hofstaats von Frigus-Stadt! Und glaube mir, wenn du nur noch ein winziges, erbärmliches Wörtchen verlierst oder versuchst, dich in meine Geschäfte einzumischen, dann sorge ich dafür, dass du die Eiseskälte meiner Heimat am eigenen Leibe erfährst!"
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
Das Staunen war nur von kurzer Dauer, denn auf die provokante, herablassende Art der Schneeelfe und ihre Berufung auf ihre Stellung wusste Remsi etwas zu erwidern "Für Mithilfe eines Dämonens wurden schon höherrangige Personen hingerichtet. Zur Seite, ich kümmere mich schnell um solche Schandflecke!" "Nicht mehr lange, meine Dame..." Die Stimme des Soldaten hinter ihr klang eiskalt. Ehe sich Remsi versah, packte der Mann mit dem zylindrischen Helm auf dem Kopf ihr Handgelenk und bog es nach hinten, worauf der Zwergin ein Schrei entglitt. Klirrend landete das Schwert auf dem Boden, man hörte den Ladenbesitzer, wie er mit großen Schritten nach draußen eilte. "Keine Fragen. Verschwindet einfach! Und zwar schnell!", sagte der Mann knapp, zog seine eigene Klinge und hielt sie der Exorzistin an die Kehle. Diese strampelte, trat ihm mehrfach gegen's Bein, immer fester, aber er war nicht zu erschüttern. "Na los!", sagte er mit etwas Nachdruck und zerrte die Exorzistin davon, der Nymph war kurz davor, aus seinem Geschäft zu kommen.
Schloss von Ardsted, Nebenzimmer
Zum Teil war der blauhaarige Elf erleichtert - zum anderen beunruhigt. Lirineas Überleben war nicht ganz sicher... obwohl, sie war laut dem Jungen zusammen mit Buchhold entkommen und der war genauso zurückgekommen. Wehe, wenn er sie nicht mit seinem Leben beschützt hätte! Dann wurde er auf etwas anderes angesprochen und hob den Kopf. "Nun... äh..." Durfte er ihn gehen lassen? Er war auf gleicher Ebene wie Buchhold, aber... erlaubte ihm das, dessen Autorität zu untergraben? "Sie... sie werden dich sicher auch noch ein paar Dinge fragen wollen. Deswegen ist es besser du bleibst hier." Er sah in das trostlose Gesichts Marcels. "Aber ich werde dafür sorgen, dass sie dich nicht wieder mitnehmen! Das verspreche ich dir!"
Schloss von Ardsted, Verhörzimmer
Remirias konnte seinen Zorn kaum noch zügeln, er ging schnellen Schrittes auf und ab, um nicht einem Wutausbruch zu unterliegen. Frechheit! Freches Nekromantenpack! Hielt [IHM vor, wie er vorzugehen habe, dass ER bestraft würde! Er konnte nicht glauben, wie durchtrieben diese beiden waren... vor allem diese Nymphe, der in just diesem Moment eine Idee kam. "Keine Sorge... von Flucht wird keine Rede sein... aber ich werde dafür sorgen, dass wir unbehelligt verschwinden können. Und dieser Bursche darf dann erstmal gesiebte Luft im Stützpunkt atmen!", gab sie Marius zu verstehen. "Bitte... könnten wir dann weitermachen? Ich muss noch dringend zu einem Familientreffen. Ich habe extra so viel vorbereiten lassen, damit ich meine Schwester auch wieder einmal sehen kann!" "Daraus wird wohl nichts, es mag länger dauern, aber ich werde Eure Schuld beweise-" Demetra wurde etwas deutlicher, der Kerl verstand ihre Anspielung wohl nicht "Aber ich habe so viel vorbereiten lassen! Damit es auch richtig einschlägt, wenn wir uns wiedersehen!" Remirias zuckte zusammen, er hatte verstanden, was sie damit sagen wollte! Es war wirklich nervenaufreibend, nicht laut aufzulachen. "Du...", knirschte er und sah sie fest an, aber sie gab ihr Bestes, eine schmollende Miene darzubieten. "Viele meiner Freunde haben extra mitgeholfen, um das Ganze möglich zu machen!" 'Na, was wirst du wohl tun? Mich weiter belästigen, oder schön das tun, was ich von dir sentimentalen Schwachkopf erwarte?', fragte sie sich in Gedanken und erfreute sich an Buchhold erschrockenem Gesichtsausdruck, aber zurück zu Wichtigerem. Mithilfe ihrer Fähigkeiten nahm sie die Gedankenstöße der Kaiserin der Flüsse auf, sie analysierte in kurzer Zeit die Struktur und konnte sich denken, was diese dachte: "Das muss eine Lüge sein!" "Irrtum, Leyara. Hast du vergessen, wem ihr hier grade einen durchschlagenden Angriff auf Melsdar anhängen wollt? Und du glaubst dann etwa, ich hätte nicht genügend Anhänger, um ein paar alte Knochen tanzen zu lassen?" "Schluss jetzt!", rief Buchhold, raffte seine Jacke zusammen und richtete knappe Worte an die Generäle. "Lasst die beiden gehen, sie und den Jungen! Aber ich bestehe darauf, dass ihr umgehend dieses Schloss verlasst und euch in Zukunft besser von Prinzessin Selet fernhaltet!!" Danach stürmte er wie von Sinnen aus dem Zimmer. Leyara folgte ihm. "Wenn ihr es so wünscht, mein Herr... dann werden wir wohl gehen müssen. Auf Wiedersehen, liebste Cousine!" Draußen auf dem verlassenen Gang konnte Demetra ihr Lachen nicht länger halten, sondern kicherte vor sich hin. "Na, wie habe ich das gemacht? Warte nur... um diesen Idioten müssen wir uns nicht länger sorgen..." Aber es war trotzdem ein großer Rückschlag. Das Vertrauen zu Selet war sicher bereits zerstört. Aber irgendwie würde sie da schon eine neue Intrige finden. Zuerst wollte sie Marcel finden - und ihm heimzahlen, was er getan hatte! Schwertkämpfer... Schwestern... pah, was wollte sie schon damit?!
Obwohl ihr etwas befremdlich war, als sie mit einem Holzstock bewaffnet auf Übungspuppen eindrosch, während ihr Vater den Zwillingen knappe Befehle zurief, fand die junge Demetra irgendwann doch ihren Spaß an den Übungen. Sie strengte sich an, ignorierte die Schweißausbrüche und den Muskelkater, den sie anfänglich nach jeder Stunde Kampfübung hatte. Eines Tages schaffte sie es sogar, dem Trainingsgerät einen hölzernen Arm abzuschlagen! Sie war richtig stolz und rief nach ihrem Vater "Papa, Papa, guck mal! Guck mal, was ich schon kann!" Aber ihr Vater reagierte nicht, sondern sah begeistert Esis zu, wie sie meisterhafte Schläge vollführte. Jede Bewegung wirkte für ihr junges Alter flüssig und wohl überlegt. "Demetra, sieh dir doch mal an, was deine Schwester sich bereits angeeignet hat! Du kannst von ihr sicher auch schon was lernen!" Demetra war enttäuscht, dass ihr Vater ihre Leistung nicht beurteilte, aber Esis zufriedenes Grinsen munterte sie auf. Gut, dann würde sie eben noch mehr trainieren! Und irgendwann genauso gut wie ihre Schwester werden, dann konnten sie bestimmt den bösen Jungs gemeinsam einheizen!
Aber ihr schöner Traum wurde jäh unterbrochen, als ihr Vater nach einigen Monaten die beiden anwies "So! Ab heute werden die Übungen härter! Ihr beide werdet langsam sicher mit euren Holzschwertern, später könnt ihr dann auch mit richtigen Waffen aus Metall üben, diese sind noch schwerer! Aber heute..." Den beiden Nymphen fiel gleichzeitig auf, dass alle Trainingsgeräte zur Seite geräumt waren und einen Kreis einrahmten, in dem sich die beiden Geschwister gegenüber standen. "... werdet ihr gegeneinander antreten." "Vater, meint Ihr das wirklich ernst?", wollte Esis wissen. Sie schielte zu ihrer Schwester, die genauso überrascht war, wie sie. Sie sollten gegeneinander kämpfen? "Selbstverständlich meine ich es ernst, Esis! Bei meiner Ehre, niemals würde ich in so einer Sache lügen!" "Ehrenwort?", fragte Demetra, worauf ihr Vater nickte. "Ja, Ehrenwort, ich schwöre es." Er drehte sich um und stellte sich abseits hin, bevor er den beiden erklärte "In einem echten Kampf bewegt natürlich nicht nur ihr euch, euer Gegner steht nicht still wie diese Attrappen! Ihr müsst lernen, darauf ebenso geschult zu sein, wie auf einen schwungvollen, kräftigen Angriff!" Er räusperte sich und verkündete dann etwas lauter "Außerdem gilt immer: Nur eine von euch kann die Beste sein!" Zögernd sahen die Schwestern von den strengen Augen ihres Vaters zu denen ihrem Opponenten. Sowohl Demetra als auch Esis waren verunsichert von dieser Aufforderung. Sie waren doch Schwestern! Warum sollten sie sich angreifen? "Und wer verliert, muss heute noch weitere Übungsstunden absolvieren! Strengt euch an, euer Vater zählt auf euch!" Nach diesen Worten überwand sich zuerst Esis, festigte Ihre Haltung und rannte auf ihre Schwester zu, die erschrocken versuchte, mit ihrem Holzstab zu parieren. Sie ächzte, als sie die Kraft hinter dem Schlag fast von den Füßen riss. Esis zog den Stab zurück, warf noch einen unsicheren Blick zu ihrem Vater - er nickte bloß. Esis schlug noch mal zu, immer öfter und schneller, Demetras unbeholfene Verteidigung geriet immer mehr ins Wanken. Sie dachte fieberhaft nach, was sie tun konnte. Wenn sie gewinnen wollte, musste sie ihre Schwester selber angreifen! Und schneller besiegen als Esis! Sie blockte noch einen Schlag, drückte mit ihrem eigenen Stab Esis' beiseite und stürmte nach vorne. Sie war bereits dabei zuzuhauen, aber sie kämpfte in Wirklichkeit nicht mehr mit ihrer Schwester, sondern mit sich selbst. Wollte sie das wirklich tun? Jemanden zu verletzen, war doch falsch, oder? Das hörte sie immer wieder - ab und zu auch von ihrem Vater. Weshalb sollte sie also ihrer Schwester wehtun? Sie konnte sich nicht entscheiden, denn in diesem Moment traf Esis ihren Hinterkopf, Demetra schrie auf, ließ ihre Waffe los und fiel auf den Boden. Ihr Schädel brannte wie Feuer und sie spürte bereits dicke Tränen über ihre Wangen fließen. Heulend schaute sie zu ihrer Schwester, die wie versteinert zurückstarrte. Gedämpft hörten sie, wie ihr Vater näher kam und Esis über den Kopf strich. "Ausgezeichnet, Esis! Das war wirklich spitze!" Demetra sah ihn vor lauter Tränen bloß noch verschwommen und der Schmerz pochte in ihrem Kopf. "Papa...", schluchzte sie und fühlte sich elend. Ihr Vater sah zu ihr und half ihr auf die Beine. Er wischte ihre Tränen weg, aber statt einem freundlichen Lächeln sah Demetra Strenge und Disziplin in seinen Zügen. "Nicht weinen, Demetra! Das tun Ritter nicht! Da du gegen Esis verloren hast, wirst du hier weiter trainieren! Morgen kämpft ihr wieder!" Aber Demetra weinte erneut und sah ihrer apathisch vor sich schauenden Schwester zu, wie sie den Übungsraum verließ. Das hatte so weh getan! Und ihr Vater mochte sie nicht mehr! Sie ballte ihre kleinen Hände zu Fäusten und schwor sich, nächstes mal zu gewinnen! Und es ihrer Schwester heimzuzahlen!
Wrulf
"Verrückt! Ihr seid absolut verrückt!" Seserem schüttelte den Kopf über diesen Dunkelelfen, aus ihm wurde er nicht schlau. "Was würdet ihr sagen, wenn jemand mit eurer Seele spielen würde wie mit einem Ball?!"
"Oh ja... es war grässlich, wir mussten unser Heil in der Flucht suchen.", stützte Ubeka die Erzählung etwas. Der Arzt nickte, während er Florences Arm einzusalben begann. Eine dicke, blaufarbige Paste, die er gleichmässig auf der Wunde verteilte, ohne großen Druck auszuüben. Danach machte er sich daran, einen langen Holzstab auseinanderzubrechen und daraus mit Verbandszeug eine Armschiene zu machen. "Ach ja... diese Nymphe... könntet ihr mir mehr über sie verraten?", fragte Ubeka da plötzlich. "Wie kommt ihr darauf?" "Na ja... ich wüsste mich nur gern gewappnet gegen solch bösartiges Volk, wenn Ihr versteht, werter Mann." Der Arzt lachte wieder in seinen Bart. "Meinst wohl, du könntest auch ihrer Schönheit verfallen? ... Nun ja, ich weiß nicht viel mehr als das, was mir mein letzter Patient gesagt hat, aber man hat von so einer Bande in letzter Zeit öfters gehört. Es gibt ein paar Gerüchte, dass es eine Bande von sechs Leuten sei... irgendwelche Leute auf der Durchreise, ganz offensichtlich. Unter ihnen soll sich auch ein Dämonenmädchen befinden... aber ich weiß nicht, ob das stimmt, immerhin behaupten ein paar Bekannte auch, da seien Nekromanten drin verwickelt!" Er zog die Schiene noch mal fest, schnitt das überschüssige Band ab und verschloss den Verband mit etwas dünnem Leim. "So, aber genug jetzt davon! Wrulf ist eine große Stadt, da muss man schon Pech haben, um so einem Phänomen zu begegnen! Das wären dann 40 Bronzemünzen, legt euch am besten noch etwas hin und schaut, dass ihr den Arm so wenig wie möglich bewegt. Das Mittel desinfiziert nicht nur, es stärkt auch die Knochen und hilft ihnen, zu heilen."
"Dann würde ich sagen, dass ich es nicht anders verdient hätte. Wenn ich den Feind so weit in mein Inneres lasse, muss schon vorher einiges schief gelaufen sein." entgegnete der Dunkelelf. "Aber jetzt frage ich euch etwas: Glaubt ihr, dass uns dieser Tiger und dieses weibliche Ding zufällig begenet sind? Oder ist es unser aller Schicksal gewesen?" Dabei grinste er seuinen Gegenüber auf eine merkwürdige Atrt an, die zu recht den Gedanken aufkommen liess, dass der Dunkelelf nun komplett wahnsinnig wurde.
Marcel bemerkte, das Pheast unsicher wurde. "Sie... sie werden dich sicher auch noch ein paar Dinge fragen wollen. Deswegen ist es besser du bleibst hier." hörte er dann von Pheast und Marcels Gesicht wurde trostlos... "Aber ich werde dafür sorgen, dass sie dich nicht wieder mitnehmen! Das verspreche ich dir!" kam es danach von Peast und Marcel lächelte. "Danke.. aber... trotzdem würde ich mich sicherer fühlen, wenn ich mein Schwert hätte, das sich momentan in der Kutsche von dieser Nymphe befindet..." antwortete Marcel dann und saß sich hin, um sich etwas auszuruhen. Hoffentlich würde eine kleine Pause gut tun, um wieder zu Kräften zu kommen.
Die Harpye nickte freundlich und gab dem Bader sein Geld. "Danke für Eure Hilfe.", sagte sie, lächelte den Mann noch kurz an und ging dann mit Ubeka nach draußen zu Seserem und dem ach so unglaublich schlauen Dunkelelfen. Sie stützte ihren gesunden Arm in die Hüfte und beobachtete, wie Drak'tul blöd grinste. Hat der Typ nicht mehr alle Tassen im Schrank oder was? "Du scheinst also nicht nur total blöde zu sein, sondern auch noch verrückt.", sagte sie frech. "Na das wird ja sicher ein schönes Abenteuer."
Lirinea - Ardsted
Die Schnee-Elfe war sichtlich erleichtert, als ein Soldat auf der Bildfläche erschien und die Zwergin dingfest machte. Endlich ein Wesen mit Verstand, na bitte!, dachte sie grimmig und blickte herablassend in das Gesicht der Zwergin, die sie bedroht hatte. "Dies soll dir eine Lehre sein.", zischte sie, wandte sich dann aber dem Soldaten zu. Denn trotz ihrer Einfältigkeit, Roheit und wahrscheinlich grenzenloser Idiotie hatte dieser Winzling doch in einem Punkt recht - es war in der Tat nicht gerade klug, mit einem Spiegeldämon durch die Gegend zu laufen. Wieder ein Grund mehr, dieses Pack zu hassen Lirinea ließ ihre eisige Aura verschwinden und setzte stattdessen eine dankbare Miene auf. "Ich danke Euch, Soldat. Ihr seid wirklich zur rechten Zeit am rechten Ort erschienen.", sagte sie dann, während sie ihren Siegelring wieder verbarg. Daraufhin trat sie einen Schritt näher und sprach in das Ohr des Soldaten. "In eurem Heldenmut würde ich euch nun noch bitten, diese Geschichte für Euch zu behalten. Was diese Kreatur, meinen Begleiter, betrifft, so ist er von großer Bedeutung für die nationalen Sicherheit. Staatsgeschäfte von höchster Priorität.", raunte sie dann, nahm mit ihrer Hand ein paar wertvolle Münzen aus ihrem Geldbeutel und steckte sie dem Mann in die Tasche. "Ich werde sofort verschwinden und keinerlei Aufsehen mehr erregen - sicherlich kann ich auf das Wort eines ehrlichen Soldaten von Ardsted vertrauen, oder?"
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
"Vielen dank, auch wenn ich nur zu gerne wüsste wieso ihr uns gerettet habt..." er nickte dem fremden zu und wandte sich dann an Lirinea: "Nun er kann es für sich behalten, aber was ist mit den Leuten um uns herum?" dann aber sagte er noch: "jedoch sollten wir uns nicht zu viele Gedanken darüber machen sondern schnellstens hier verschwinden hm?"
"Hört ihr mir zu?!", fragte der Soldat erzürnt, "Ich sagte, ihr sollt verschwinden! Schnell!" Bevor die Exorzistin Lirinea einen Tritt gegen deren Schienbein verpassen könnte, zog der Soldat sie weg, ignorierte das Geld und gab Lirinea einen Schubs. "Los!!" Glücklicherweise war die Straße ausnahmsweise wie leergefegt, sie waren hier alleine, aber der Nymph kam nun heraus. Der Soldat brüllte noch etwas und rammte ihn mit der Zwergenfrau im Arm einfach um.
Schloss von Ardsted, Nebenzimmer
Pheast schüttelte den Kopf. "Ich kann sie nicht unerlaubt durchsuchen lassen! Du wirst auf deine Waffe verzichten müssen, wenn-" In diesem Moment öffnete sich langsam die Tür. Wie selbstverständlich traten Demetra und Marius ein, der Schneeelf erschrak. Wieso waren sie frei?! Hatten sie Buchhold etwa getötet?! "Ihr liegt falsch.", beantwortete Demetra seine Gedanken, jedoch nicht telepathisch sondern ganz normal, "Wir wurden wieder freigelassen. Immerhin sind wir ehrliche Leute, wie wir es von Anfang an gesagt haben. Und nun... Marcel, wir müssen nun für's Erste wieder gehen. Komm mit." "Ich lasse ihn nicht mit euch gehen!", rief Pheast entschlossen, er hatte Marcel etwas versprochen. Verärgert legte Demetra den Kopf in den Nacken und seufzte. Mit den Achseln zuckend fragte sie "Und wie wollt ihr das anstellen? Er steht unter meiner Aufsicht, ihr werdet ihn mir ausliefern." "Oder die Konsequenzen zu tragen haben." 'Nein!', dachte Pheast, er würde sich weigern. In diesem Moment besann er sich auf seine Kräfte. Er war zurückhalten, schüchtern und vielleicht war er verweichlicht, aber er war jahrelang Mitglied der sieben Gardisten. Er besaß auch kämpferische Fähigkeiten! Eine kalte Aura ausstoßende Kugel formte sich zwischen seinen Händen, sie war in wenigen Sekunden so groß wie eine Wassermelone. "Dabei dachte ich, ihr Schneeelfen verstündet euch darauf, einen kühlen Kopf zu bewahren?" "Ich bin Prätor, ich bin der König eines Volkes und ich wiederhole mich nicht noch einmal! Marcel bleibt hier, er geht nirgendwohin!" Demetra spuckte aus, sah Marius an. Sie ging auf den König von Frigus-Stadt zu, er hätte sich verfluchen können, als er vor ihr zurückwich. Er schluckte schwer. Jetzt, oder nie! Er schleuderte die Kugel auf die Nymphe, die regungslos stehen blieb. "Kümmere du dich bitte um ihn - du verstehst dich schließlich auf Eismagie.", sendete sie an Marius.
Wrulf
"Der Herr scheint ja wieder bester Laune zu sein.", bemerkte Ubeka am Grinsen des Dunkelelfen, der im Turm noch geflucht hatte. Erst, dass er angegriffen wurde, dann, dass die Feinde flohen. "Es könnte besser sein...", erwiderte Seserem, der sich angesprochen fühlte, "Als X gesagt hat, wir sollten uns am besten hier nach Gerik umhören, klang das noch einfach... aber in einer so großen Stadt, wo jeden Tag irgendein Magier über die Stränge schlägt..." Er konnte nicht anders, als Drak'tul einen warnenden Blick zuzuschicken. "Aber wir müssen irgendwo anfangen... gehen wir in eine Taverne, auch wenn ein voller Bauch nicht gern studiert, ein leerer tut es umso weniger.
Genau wie die Stadt war auch das Lokal sehr gut besucht, vom unteren Speisesaal, der bereits die Größe eines kleinen Lagers umfasste, führte eine Holztreppe zu einer zweiten Etage. Die Kellner und Kellnerinnen wuselten mit Tellerbergen beladet hin und her, eifrig wurden von klappernden Besteck untermalte Gespräche geführt. Man roch gebratenes Fleisch, frische Kräuter, Fruchtplatten, Bier, Met, edle Tropfen Wein, die Speisekarte war so groß, dass sie in der Form von zwei Meter großen Tafeln über die Räume verteilt war. Seserem suchte sich mit seinen drei Begleitern einen etwas abgelegeneren Tisch, fern vom Lärm und bestellte sich sogleich ein wenig Wein. Hier waren immer noch so viele Leute, dass er gar nicht wusste, wie er überhaupt nach ihrem einzigen Anhaltspunkt fragen sollte... der Name Gerik sagte sicher niemanden hier was, vermutlich war die Hälfte der Gäste nichts weiter als Reisende, die noch weniger wussten als die Bewohner. Ubeka schielte zu einem großen, runden Tisch, an dem ausschließlich junge Hexen saßen. Wie eine Versammlung ragten spitze Hüte in die Höhe, hier und da ausgebeult, krumm, kringelig mit weiten Krempen. Um die Runde plappernder Zauberanwärterinnen standen noch jede Menge weitere Besucher und hörten gespannt den Ausführungen zu. "Bestimmt zehn Meter groß war er! Wohl der Schrecken Meskardhs!", erzählte eine braungebrannte Elfe, "Den haben wir neulich zusammen in die Knie zwingen können! Seht ihr? Man braucht nicht immer so einen geldgierigen, stinkenden Exorzisten, um einem Dämonen eins über die Rübe zu ziehen!" Heiteres Lachen brach aus. Eine ebenso gebräunte Zwergin sprach weiter "Ja, in eine Höhle haben wir diesen Brocken geschleppt und Flori befohlen, Wache zu halten! Und kaum kommen wir wieder, war sie niedergeschlagen und unser großer Fang verschwunden!" Böse Blicke in Richtung eines kleinwüchsigeren Elfenmädchens. Die andere meinte "Ach komm, was hätten wir denn mit diesem Riesen anstellen sollen? Die Meisterin erzählt uns doch nur einen vom Pferd, magische Tränke sind nur Humbug, das weißt du auch!" "Na, vielleicht hofft sie ja auf einen Liebestrank!", warf einer der Zuhörer ein, doch das Lachen hielt sich in Grenzen. Ubeka wandte seinen Kopf wieder ab und wartete still auf sein Essen...
"Ich kann sie nicht unerlaubt durchsuchen lassen! Du wirst auf deine Waffe verzichten müssen, wenn-" sagte Peast noch, bevor sich die Türe öffnete. Marcel sah zur Türe und bemerkte sofort die bekannte Gesichter... Demetra und der Hexenmeister! "Ihr liegt falsch." sagte diese Nymphe und erinnerte sich, das diese Nymphe doch Gedanken lesen konnte. "Wir wurden wieder freigelassen. Immerhin sind wir ehrliche Leute, wie wir es von Anfang an gesagt haben. Und nun... Marcel, wir müssen nun für's Erste wieder gehen. Komm mit." sagte die Nymphe Demetra danach und Marcel lies den Kopf hängen und schüttelte diesen nur... nach dieser Aktion auf dem Hof wollte er nicht mehr mit, wegen der kommenten Bestrafung, die ihn nun vor stand... Dann hörte er eine bekannte Stimme, und sah in der Richtung, aus die diese Stimme kam. "Ich lasse ihn nicht mit euch gehen!" hörte Marcel, Pheast hielt also wirklich sein Versprechen, doch die Frage ist, ob das auch was bringen würde, da die Nymphe nicht alleine war. "Und wie wollt ihr das anstellen? Er steht unter meiner Aufsicht, ihr werdet ihn mir ausliefern." sagte die Nymphe nach einem seufzen. "Nein... ich möchte nicht mehr mit euch reisen..." sagte Marcel dann zu den Nekromanten und schwieg danach. Dann bemerkte er, das Pheast in Kampfstellung ging und dann sagte: "Ich bin Prätor, ich bin der König eines Volkes und ich wiederhole mich nicht noch einmal! Marcel bleibt hier, er geht nirgendwohin!". Marcel hoffte dann, das Pheast eine Chance hatte, er konnte nur zusehen und Pheast die Daumen drücken. Ohne Schwert konnte er leider nicht mitkämpfen...
Hexenmeister Marius - Schloss von Ardsted, Nebenzimmer
"Kümmere du dich um ihn." - mit einem stummen Nicken und einem kurzen Sprint stellte er sich zwischen Demetra und der Eiskugel, die auf ihn zuraste. Auch er konzentrierte sich auf seine Fähigkeiten und im nächsten moment wurde die Energiekugel kleiner und von Marius absorbiert. Schnurstracks, jedoch nicht ohne ein freches Grinsen dem König gegenüber zu erwiedern, lief er auf Marcel zu, rammte ihm das Knie in die Bauchgegend und packte ihn dann am Kragen. "Mein Freund, du hättest ein schönes leben haben können, doch dummerweise hast du dich auf die falsche Seite gestellt... ich werde mein Versprechen einhalten, verlass dich darauf!" flüsterte er ihm ins Ohr und nahm ihn dann über die Schulter und war auf dem Weg das Schloss zu verlassen.
Die Schnee-Elfe knurrte. Sie bekam nicht übel Lust, diesen Dämonen einfach sich selbst zu überlassen, damit hätte sie ein großes Problem weniger. Ohne sich noch einmal umzudrehen, bewegte sie sich fort von den Läden an einen ruhigeren Ort, wo der Gestank all der Nichtelfen nicht ganz so groß war und ihr Geplärr nicht in den Ohren widerhallte - und wo der Spiegeldämon nicht allzu viel Aufmerksamkeit erregte. Sprich: Sie begab sich wieder unter die Augen von Freunden und ging auf dem schnellsten Wege zurück zur Kutsche wo Jeldow und seine Frau Helga warteten.
Florence - Wrulf
Heiter folgte Florence ihren Gefährten in das volle Gasthaus. Auch ihr schlug der appetitliche Geruch von allerlei Mahlzeiten entgegen und ihr lief dabei das Wasser im Munde zusammen. Hier und da schnappte sie einige Gesprächsfetzen auf - Reisende berichteten von ihren Abenteuer, Einheimische von Handelstreiben und Familienzank und so weiter und so fort. Wrulf schien ein sehr belebter Ort voller plappernder lustiger Einwohner zu sein, dieser Eindruck vermittelte zumindest das Gasthaus. Noch ein Pluspunkt für diese Stadt. Sie setzte sich mit Ubeka und den beiden anderen an einen Tisch abseits der anderen. Neben ihnen berichteten einige von der Sonne gebräunte Reisende von einem Abenteuer mit einem Riesen. Die Harpye grinste leicht, als sie zuhörte. Dann aber wandt sie sich ihren Gefährten zu. "Ein guter Zeitpunkt, um ein wenig über sich zu erzählen, findet ihr nicht?", fragte sie Ubeka und Seserem lächelnd. "Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich ziehe es vor, meine Reisegefährten zu kennen."
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
Zufrieden seufzte der Mann, als die beiden endlich verschwunden waren. Das wurde auch Zeit. Von splitterndem Glas begleitet landete der Nymph in einem seiner Regale, während die Armeeklinge sich bereits gefährlich ins Fleisch der Zwergin drückte. "Das dürfte reichen...", murmelte der Mann und mit einem Mal schien alle Kraft aus seinen Gliedern zu weichen, er kippte in genau dem Moment, als er zu Ende gesprochen hatte um, verlor dabei den Helm und entblößte einen blanken Totenschädel...
Helga und Jeldow erwarteten Lirinea und Yakerion bereits, Ludwig war noch nirgends zu sehen. "Ich hoffe, ihr habt alles, was wir braucht. Sobald auch noch der Mors-Krieger zurück ist, fahren wir sofort weiter. Triscoph soll im Anmarsch sein! Ich war vorhin kurz bei einem Bekannten von der Stadtwache.", berichtete Jeldow. Schon eine Viertelstunde später trudelte auch Ludwig wieder ein, man sah ihm an, dass er etwas herausgefunden hatte. Erst sah er aber das aufgebrachte Gesicht der Schneeelfe und wollte lieber erst gar nicht fragen. Sie stiegen allesamt in den Wagen und Ludwig erklärte, wohin es gehen sollte "Eine meiner Bekannten von damals ist ein Tänzermädchen, sie heißt Tina. Sie soll jetzt wieder bei fahrenden Unterhaltern sein und das in einem unglaublichen Maßstab... sie haben sich für die gesamte nächste Woche in einem Dorf namens Nymfsruh angekündigt." "Nymfsruh?", fragte Helga erstaunt, "Das ist alles andere als ein Katzensprung. Das Dorf liegt im Westen, wir müssen dazu erst einmal die Berge Richtung Norden durchqueren." "Uns bleibt nichts Anderes übrig. Mehr hab ich leider nicht herausbekommen können..." Jeldow stimmte zu "Es ist besser als nichts!" und ließ die Zügel knallen. Schon setzte sich der beschauliche Planenwagen in Bewegung und sie verließen Ardsted wieder.
Nördliches Ardnasgebirge
Canyonartige Schluchten durchzogen Ardnas' nördlichere Gebiete, dies musste die mieseste Reiseroute in ganz Cardighna sein, dachte Ludwig, fast im Sekundentakt wurden er und die anderen durchgeschüttet. Statt geraden Straßen oder wenigstens einem feinen Kiesweg quälten die Pferde samt des Wagens sich über Gesteinsbrocken unterschiedlichster Größenordnungen, nirgens schien der Weg gerade zu verlaufen, die Räder hatten meist über zehn Zentimeter Höhenunterschied. Jeldow fluchte regelmäßig, Helga redete auf ihn ein. Ludwig hätte den Weg lieber zu Fuß bestritten... das war angenehmer als diese Holperfahrt. Aber das konnte er nicht auch noch von seinen Gefährten verlangen. Vor allem Buchholds kritische Worte über die wenige Zeit, die ihnen blieb, hielten den gebräunten Mann ab, nicht einfach abzuspringen und sich von den eigenen Füßen tragen zu lassen. Das Fuhrwerk kam plötzlich zum Stehen, ein noch lauterer Fluch erklang. Neugierig steckte Ludwig seinen Kopf aus dem Wagen und hätte selbst schimpfen können. Blaue Jacken, weiße Faltenhosen, grimmige Mienen und gezückte Waffen. "Die Ungesühnte Armee..." "Ja, so ist's brav, schön anhalten, dann wird alles gut!", rief eine junge Sündedämonin an der Spitze, deren feurig oranges Haar in einem dicken, geflochtenen Zopf herabglitt. Sie trug keine übliche Armeejacke wie die ganzen Raubritter um sie herum, sondern mehr etwas wie eine Mandarinjacke. Der Schaschka an ihrer Seite war unverkennbar, noch hatte sie ihn nicht gezogen. Ludwig sprang aus der Kutsche, staunende Pfiffe ertönten aus der Menge der feindlichen Einheit. "Haben doch tatsächlich n Dämonenjäger bei sich, die Schlaffis!", lachte ein augenscheinlicher Titan. Die Anführerin spuckte "Und wenn schon. Was ist, Sterblicher, willst du dich widersetzen? Wir sind momentan gut drauf, haben gestern einen Braumeister überfallen - gebt uns all eure Besitztümer und wir lassen euch laufen! Was sagt ihr?" Aus einer hinteren Reihe kam ein genervtes "Machen sie doch eh nicht! Machen wir sie kalt!" 'Nichts tät' ich lieber, als euch in die Untiefen zurückzustoßen, aus denen ihr hergekommen seid.', wollte Ludwig antworten, aber das waren gut und gerne dreißig Dämonen vor ihnen. Vielleicht konnten sie ja noch mal zurü- Verdammt, da seilten sich auch schon mehrere dieser Wegelagerer von den Felsen ab und versperrten den Weg. "So blöd sind wir nicht, Exi-Schätzchen.", kommentierte die Anführerin Ludwigs wütenden Blick.
Schloss von Ardsted, Nebenzimmer
Pheast konnte nicht glauben, wie einfach der Bursche seine Magie abgefangen hatte. Er konnte nichts dagegen tun, dass Marcel mitgenommen wurde. Er wollte den beiden nachrennen, aber Demetra drehte sich noch einmal um und versetzte ihm mit ihrem warnenden Blick einen solchen Schock, dass er schnell zurücktaumelte. Zwischen ihnen lagen Welten. Ihre Kraft schien unkontrolliert aus ihr zu strömen und ihn zu ohrfeigen dafür, dass er sie überhaupt nur ansah. Die Tür fiel zu. Sie waren fort. Niemand sprach ein Wort, als Marcel in die Kutsche gestoßen wurde, stumm setzen sich Marius und Demetra an die Tür und der untote Kutscher wusste schon, wohin es ginge...
Wüstenbastion
Ramir lief vor Omtyrania schweigend die Stufen empor zum Eingang des uralten Bauwerk, in der Hitze erschienen die Stufen sich zu bewegen, waberten hin und her. Der Tiger wartete kurz vor dem riesigen gusseisernen Tor, auf dem sich die letzten Überreste längst ausgestorbener Sprachen abzeichneten. Dann ging er durch ein Loch in der riesigen Pforte ins Innere des gigantischen Baus. Die hohe Decke spendete kühlenden Schatten, die Eingangshalle besaß keine Fenster, führte hinab in die Tiefe und wurde von einzelnen Fackeln beleuchtet. Der Weg führte über eine Brücke, der Abgrund darunter war mit Sand vollgelaufen, in der Wand klafften noch die Löcher, die es den Körnern ermöglicht hatten, hierher vorzudringen. Ramir stoppte abermals. "Ihr seid früher zurück als ich dachte.", sprach eine verkratzte Stimme gefolgt von einem dreckigen Lachen "Sagt bloß, ihr habt etwas zu berichten." Mehr als die Konturen des Mannes schälten sich nicht aus der Dunkelheit, der Feuerschein wurde von einem metallenen Helm zurückgeworfen. "Die anderen sind noch unterwegs... scheint so, als hätten unsere Pläne in Melsdar eine Wendung genommen." "Aha.", brummte Ramir desinteressiert. "Sind sie tot?" Der andere schüttelte zögernd den Kopf. "Wer sollte die beiden schon erledigen können? Nein, Demetra wird sicher nur irgendeine nette Idee gehabt haben." "Hm." Mehr erwiderte Ramir nicht. "Aber jetzt will ich einen Bericht. Warum seid ihr zurückgekommen? Ist im Norden was vorgefallen?"
Wrulf
"Tja, was soll ich sagen?", fing Seserem bescheiden an, nachdem er kurz etwas getrunken hatte, "Ich komme aus dem beschaulichen Seestfor und habe mit jungen Jahren bereits meinen Vater auf Geschäftsreisen begleitet. Hach, was waren das noch für unbeschwerte Zeiten, als ich noch nicht um die Übel da draußen in der Welt wusste!" Theatralisch wandte er den Blick ab und heftete ihn aber sogleich auf den Blonden und den Dunkelelf neben ihm. Ubeka hörte nicht richtig zu, er verfolgte wieder das Gespräch der Hexen und ihrer Zuhörer. "Eigentlich sollte man Flori dazu verdonnern, den Koloss zu suchen! So ein toter Riese steht doch nicht einfach auf und läuft davon!" Ein rothaariger Harpyr lachte kurz auf, er meinte "Noch nie von Totenmagiern gehört?" "Genau! Sollen doch erst kürzlich welche hier gewesen sein! Man, wäre das ein Abenteuer, da Näheres herauszufinden!", meinte die Elfe begeistert, aber ihre Freude wurde gebremst "Wenn du einen Dummen findest, der dir da den Rücken freihält..." Flori ließ grimmigen Blickes die Beine baumeln und starrte ihren geleerten Teller mürrisch an.
Bei all dem Geholper und Gestolper wurde der Schnee-Elfe grauenhaft übel und hätte sie etwas mehr im Magen gehabt, hätte sie sich die Zeit damit vertrieben, es hinaus zu befördern. Sie hasste Wagenfahrten, die Geißel ihrer Zeit. Und dieser furchtbar steinige Weg sollte verboten werden, bevor er nicht ausgebessert war! Grässlich! Lirinea war nicht wohl bei dem Gedanken gewesen, dass sie von Ardsted wieder fortreisten - Buchhold dort zurück zu lassen erschien ihr falsch und riskant. Sie hoffte, dass der Königsritter seine tollkühne Entscheidung nicht schon bereute... Nun aber sah sie sich mit ganz anderen Sorgen konfrontiert - die Kutsche hielt an. Gerade wollte sie sich Jeldow, der schon die ganze Fahrt über böse Flüche ausgestoßen hatte, und sich über die Straßen lautstark beschweren, da hörte sie die Schritte vieler Leute und das Klirren von Metall. "Die Ungesühnte Armee...", sagte Ludwig und verriet ihr damit die Bedrohung. Die königliche Beraterin knirschte mit den Zähnen. Verflucht noch eins! Als hätten sie nicht schon genug Sorgen, jetzt musste sich dieses ehrlose Pack auch noch einmischen! Die Krieger hatten sie umzingelt und ihnen jeden Fluchtweg abgeschnitten. Natürlich, wieder so ein Dämonengetier! Eine Sündedämonin mit feuerrotem Haar stand an ihrer Spitze und forderte ihren Besitztum. Lirinea zischte frustriert und ließ ihren Verstand rattern. Zahlenmäßig waren sie weit unterlegen und die Schnee-Elfe hatte nicht die Absicht, ihr Leben in die möglichen Fähigkeiten ihrer Mitreisenden zu legen. Nur ein Narr verließ sich auf sein Glück. In ihren Augen blieb also nur eins übrig - Diplomatie und Zeit schinden. Sie schluckte alle bösen Flüche und Beleidigungen gegen die Dämonen hinunter. "Wir haben nichts, was euch interessieren könnte!", sagte sie. "Unsere Pferde sind alt und wir sind lediglich einfache Reisende. Ihr verschwendet eure Zeit und die Schärfe eurer Klingen!" Sie glaubte nicht, dass die Armee darauf eingehen würde, aber vielleicht ließen sie sich auf ein kleines Wortgefecht ein und in der Zwischenzeit konnte den anderen etwas einfallen, was sie tun würden.
Florence - Wrulf
Florence hörte interessiert zu, als der Buchhändler aus seinem Leben erzählte. Es war immer wahnsinnig aufschlussreich, was andere über sich erzählten und was nicht - meistens lernte man noch mehr aus den ungesagten Dingen als aus den gesagten. Seserem schien seine Tätigkeit als Buchhändler sehr zu mögen - insgesamt schien er ein recht zufriedener, ein wenig quirliger Mann zu sein und die Harpye gewann ihn mehr und mehr lieb. Ubeka jedoch schien der Konversation nicht richtig beizuwohnen. Er war wohl am nachdenken oder am träumen - oder er starrte einfach Löcher in die Luft. Letztere Tätigkeit konnte einen Stunden beanspruchen, da sprach die Harpye aus Erfahrung. Sie lächelte.
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
Nachdem die Kutsche angehalten wurde, warf Yakerion einen Blick außerhalb, was er sah überraschte ihn, aber auch nur deswegen weiler sich immernoch nicht mit allem in der Welt vertraut gemacht hatte, auch wenn er schon viel Zeit hatte. Er überlegte: 'So wie die anderen reagieren...und von der Abfälligkeit Lirineas zu schließen sollten das hier Dämonen sein... er schaute sich kurz die Reihe an und merkte sofort wer der Anführer, oder besser die Anführerin ist. "Ich hätte eine Frage: Was ist wenn wir unser gesamtes Gut abgeben? Ihr würdet uns doch eh nicht laufen lassen wie ich mich euch so ansehe." 'Wie Neidisch ich nicht auf diese Kerle sind, ich denke ich habe mein 'Leben' doch recht gut benutzt...'
"Warum sind solche Orte nur immer so gut gefüllt? Ich verstehe diese wesen nicht, die sich freiwillig in einen stinkenden, schwitzigen, qualmenden, heißen Ort einsperren lassen, nur um ein bisschen Essen zu bekommwen. Als würde vor den Toren der städte nicht genug essen herumlaufen. man müsste sich nur mal die Mühe machen und ein paar tiere jagen... Dann hätte man auch gleich ein paar billige seelensteine." erkläre der dunkelelf und schaute in deie Runde des Gasthofes. Seine Laune war mal wieder an ihrem tiefpunkt angelangt und das merkte man auch. Dann wandt er sich der harpie zu: "Warum wollt ihr etwas von mir wissen, Federweib? Ich Kenne euch nicvht, also sehe ich keinen Grund, auch nur einen Hauch aus meinem Leben zu erzählen. ihr wisst ja bereits mehr als genug...2 Er ignorierte die Tatsache, dass sie praktisch nichts von ihm wussten, ganz bewusst.