Buchhold wusste nicht, was er sagen sollte, er schien nicht mal zu bemerken, wie Lirinea zu ihm rannte, sondern starrte bloß den Hexenmeister an. Dessen siegessicheres Grinsen bereitete ihm Gänsehaut. 'Die Hexenmeisterin... sie lebt... sie lebt immer noch, sie nutzt weiter diesen Körper, um in dieser Welt zu bleiben... Sie lebt! Verdammt, sie lebt!!' Sein Gegner war unheimlich stark, wie er gehört hatte und zudem war da noch diese Nymphe, die begeistert klatschte. "Oh, dann wird das ja langsam noch richtig lustig. Dann kann ich mich auch etwas amüsieren, nur zuzuschauen wurde mir zu langweilig.", lachte sie. Mitten in ihrem Satz machte Buchhold auf dem Absatz kehrt und rannte zurück zu der Tür, aber wie ein Donnerschlag schoss aus dem Gemäuer eine dicke Ranke und warf ihn die Treppe hinunter. Im nächsten Moment sprang die Nymphe leichtfüssig über ihn hinweg bis zu der Tür, die sie ohne weitere Probleme schloss. "Aber aber... Herr Buchhold, wie könnt Ihr daran denken, uns schon so früh wieder zu verlassen? Da gibt es noch ein paar interessante Dinge, die wir bereden müssen." "Ich... ich wüsste nicht, was ich mit Gesindel wie dir... am Hut hätte..." "Dafür weiß ich es umso besser - aber vielleicht fällt es euch ja ein, während wir kämpfen. Ich will jetzt Spa~ß haben..." Sie knackte mit ihren Fingerknöcheln und grinste erwartungsvoll. "Also los... zeigt uns, wie sehr euch daran liegt, hier herauszukommen!"
Gasthof in Irsch
"Also bitte!", empörte sich Seserem, "Ihr klingt schon genauso wie dieser Wirt!" Er zuügelte seine Stimme, als der kräftige Mann kurz verwundert aufsah. "Mann soll ein Buch nie nach seinem Äußeren beurteilen - und ich selbst weiß gut genug, was das heißt. Ich werde ihn im Auge behalten, keine Frage - aber gleich so voreingenommen und verachtend wie ihr, mein Herr, damit brüste ich mich nicht!" Wütend leerte Seserem seinen Bierkrug, als just in dem Moment Ubeka zurückkam. "Habt Dank, dass ihr gewartet habt!", bedankte er sich und nahm wieder an dem Tisch Platz. "Also... ich schlage vor, wir essen jetzt noch etwas und legen uns dann schlafen! Morgen in aller Frühe reisen wir weiter nach Wrulf!" Seserem fiel da auf einmal etwas ein. "Oh... Das habe ich ganz vergessen... äh, Barli, wollt ihr mitkommen? Wrulf ist eine hervorragende Stadt, ich habe gehört, dort soll es eine Menge Sehenswürdigkeiten geben!" "Hm... ich will nicht sagen, ich wisse es besser, doch von besonderen Attraktionen in Wrulf habe ich nie gehört." Der Bücherhändler hätte sich in den Hintern beißen können. Hier konnte er dem Zwergen und auch dem Elfen doch unmöglich erklären, was sie eigentlich suchten. "Nun...", versuchte Seserem seine Ausrede zu festigen, "Wrulf bietet mehr, als man erwartet!" Es war nicht mal gelogen, die Stadt bot vermutlich einen nekromantisch begabten Irren. "Was meint ihr, Barli?"
Mit Herzklopfen beobachtete Lirinea, wie die Nymphe sich aufrichtete und mit Freuden am Geschehen teilnahm. Die Selbstsicherheit und die sichere Überlegenheit ihrer Gegner jagte ihr Angst ein - und als dann der Königsritter, Buchhold selbst, die Beine in die Hand nahm und das Weite suchen wollte, erfasste die Schnee-Elfe ein namenloser Schrecken. Wie hatte ich jemals annehmen können, lebend wieder zu entkommen? Oh Götter...ich werde sterben! Buchhold war nur noch ein Winzling vor der Nymphe, sie selbst war ein Nichtskönner der Kampfkünste - und ihre Gegner waren Hexenmeister und Nekromanten. Panik stieg in ihr auf und der wilde Instinkt des Überlebens. Ruhig! Bleib Ruhig! Verflucht, bleib ruhig! Das Schicksal ist nur unumgänglich, wenn du es selbst besiegelst - also tue es nicht! Die königliche Beraterin atmete tief durch und sah ihren Gegnern dann ins Gesicht. "Eure maßlose Selbstüberzeugung wird euch noch ein blaues Wunder bescheren.", zischte sie die Nymphe an und warf dann einen schnellen Blick zu Buchhold. Buchhold, lass mich nicht im Stich - allein gegen beide von ihnen schaff ich es nicht! Komm schon!
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
Ein freches lächeln umspielte seine Lippen. Nur durch die Anwesenheit Demetras und seiner Eigenen starben seine Kontrahenten schon beinahe vor Panik. Er musste sich eingestehen, das er anscheinend einen schlechteren Ruf zu haben schien, als er Anfangs glaubte. "Nanana, nicht immer so pessimistisch, verehrte Gäste!" lachte er und erfreute sich an der Angst seiner Gegner. "Normalerweise mache ich mir nichts daraus... aber bei euch zwei ist das ganze schon ein richtiges Spektakel! Ich muss nur dastehen und schon steht mein Gegner starr vor schreck." ein kurzes Lachen seinerseits hallte durch den Raum bis er den Raum durch seine Magie wieder verdunkelte. Er schritt langsam hinter die beiden, berührte Lirinea an der Schulter, riss sie herum und warf sie zu Boden. Im nächsten Augenblick schleuderte er Buchhold eine Schockwelle entgegen, welche ihn an die nächste Wand beförderte. "Ach bitte, wehrt euch doch zumindest..."
Die Schnee-Elfe schrie auf, als Marius sie zu Boden schleuderte, wieder durchlief sie ein schüttelnder Panikanfall. Beherrsch dich, Lirinea! Wozu nennen sie dich den kühlen Schrecken der Diplomaten? Sie atmete durch und während der Hexenmeister noch mit Buchhold beschäftigt war, eröffnete sich ihr ein bitterer Gedanke. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, aus ihrer Lage hatte sie einen wunden Punkt erspäht, den sie sonst glatt übersehen hätte. Sie warf noch schnell einen Blick zu dem Königsritter, dann ließ sie einen eiskalten Teil ihrer Magie in ihren Fingerspitzen aufkommen, hielt sich dann mit einer schnellen Bewegung an seinem Bein fest und streckte ihre Hand in seinen Schritt. Die Eismagie entlud sich in hunderten, messerscharfen Stacheln.
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
"Denkste." Die Stimme hallte plötzlich wieder in Lirineas Kopf und plötzlich wurde sie sich bewusst, dass nicht mehr der Hexer vor ihr stand, sondern brutal zur Seite geworfen wurde, sodass die Splitter 'nur' in seinen Oberschenkel drangen. Lautlos landete Demetra und ihr Fuß presste sich auf Lirineas Solarplexus. Ihr Lächeln war gespielt, dahinter erkannte man, wie wütend die Nymphe war. "Dumm bist du nicht... aber ich muss doch wohl sehr bitten." "Bitte lieber, dass ich dich nicht in einem Streich töte.", drang Buchholds Stimme durch die Dunkelheit und kurz darauf hieb er mit seiner Klinge nach der Nymphe. Sie sprang grade noch zurück und die Spitze streichte nur ihr Taillenband, auf dem "FRUCTUS VETITUS" stand. Demetra beschwor eine weitere Ranke, aber sofort war diese durchtrennt. Ohne weitere Fragen zog der Königsritter Lirinea hoch. "Entschuldigt das vorhin... ich war noch etwas überrascht. Aber Nekromanten sind schließlich die, die sich mit Stehaufmännchen am besten auskennen. Nur was ihr hier treibt, wüsste ich dennoch liebend gerne von Euch!" "Ist es nicht einfach?", fragte Demetra aus der Dunkelheit, "Wir wollten Gesellschaft, also haben wir sie uns geholt - wir haben Euch sogar eingeladen, aber weil diese Elfe so eine Spielverderberin ist, bekam sie eben eine Sondereinladung, direkt 'nach Hause'. ... Oh, und seid vorsichtig, mit all den Wurzeln hier kann man leicht stolpern... ich habe gehört, es sollen bereits Leute dabei gestorben sein." Auf dem Boden wuselten sie plötzlich überall, die dicken Ranken, die sich schlängelten wie lauernde Tiere. Und da! Schon schossen sie auf die beiden zu.
Die Schnee-Elfe erschrak, als sie die Stimme in ihrem Kopf hörte und im nächsten Moment der Hexer zur Seite geschleudert wurde, sodass ihre EIssplitter nicht ihr Ziel erreichen konnten. Dann erschien die Nymphe und drückte sie nieder. Lirinea schnappte nach Luft und sah die Nekromantin finster an. Verflucht seist du! Doch Buchhold befreite sie, griff sie an und lieferte sich einen kurzen Schlagabtausch. Dann half er ihr schnell auf und fragte sie was sie hier tue und wie konnte man in solch einer Situation nur an derartige Fragen denken?! Gehässig meldete sich Demetra aus der Dunkelheit und die Schnee-Elfe schnaubte ärgerlich. Hah, Spielverderberin. Die Arroganz soll Euch das Genick brechen! Doch um ihre gedanklichen Flüche noch weiter auszuarbeiten fehlte ihr die Zeit, denn schon startete die Nekromantin den nächsten Angriff mit zahlreichen magischen Ranken, die wie Schlangen über sie herfielen. Lirinea stieß einen Kamfpschrei aus und sendete erneut Eismagie aus und die Ranken erstarrten, nun waren sie leichte Beute für die Klinge des Königsritters. Doch bei dem Angriff bemerkte sie ein starkes Ziehen in ihrem Inneren und nagende Erschöpfung die immer stärker wurde - ihre magische Kraft neigte sich dem Ende.
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
Der Hexenmeister unterdrückte ein leises Fluchen als die Eissplitter sich in seinen Oberschenkel bohrten. Er zog sich die Eissplitter aus seinem Oberschenkel und zischte ein leises "danke" zu Demetra. "Hmpf, jämmerliche Schnee-Elfe..." schnaufte Marius und beschwor einen Speer aus Eis und schleuderte ihn Lirinea entgegen, welche sie durch die Dunkelheit kaum sehen konnte. Gleichzeitig griff er sich wieder seinen normalen Speer und stach mit zwei frontal Angriffen und einem Vertikal Hieb nach Buchhold und lud schon seine nächste Nekromantieattacke auf.
Die Angriffe saßen. Kurz nachdem Buchhold unter dem Zersplittern der vereisten Ranken sah, wie das Griffstück eines Speers Lirinea zu Boden warf, wurde er von dem Hexenmeister angegriffen. Er riss sein Schwert noch im letzten Moment hoch und erlaubte sich ein verschmitztes Grinsen. "Ihr... ihr seid nicht so stark, wie Ihr euch fühlt, Umnora... eure Taktik hat einen Fehler: Dieser Körper hat seine physischen Grenzen, in einem Zweikampf werdet ihr mich, einen ausgewachsenen Mann nicht besiegen." Wohl zur Verblüffung des Hexenmeisters drückte Buchhold ihn weg und griff gleich danach wieder an. Zur selben Zeit kam Demetra zu Lirinea und grinste sie von oben an. Fast schon zärtlich griff sie die Hand der Elfe und zog sie hoch, um ihr einen Faustschlag zu verpassen. Und im selben Moment wuchsen wieder Ranken, diesmal sogar von der Decke und hielten Lirinea an den Gliedmaßen fest. Sie war nun ein offenes Ziel für die Nymphe, die diesen Vorteil auch gleich nutzte und unter Gelächter fragte "Na?! Wo ist dein Stolz nun, Elfe?! Wo ist deine kümmerliche Wassermagie?!" Noch zwei Schläge ins Gesicht. "Das kommt davon, dass du dich eingemischt hast. Hättest du uns doch einfach den König überlassen und wir alle hätten was davon geha-" Sie brach abrupt ab und hörte den Schrei des Hexenmeisters, der erwischt worden war. Demetra wirbelte herum und als sie losrennen wollte, rutschte sie auf dem dünnen Eis aus und fiel der Länge nach hin. "Verdammt noch mal...", fluchte sie und machte sich daran, wieder aufzustehen.
Alles ging viel zu schnell für die königliche Beraterin. Sie konnte kaum sehen, wie der Speer sie zu Boden warf, da lag sie schon auf ebendiesem und sie konnte kaum Luft holen, da hatte Demetra sie bereits hochgezogen und durch ihre magischen Ranken gefesselt. Die Schnee-Elfe keuchte erschöpft und starrte die Nekromantin zornig an, als diese über ihren Stolz höhnte. Nichts kann meinen Stolz brechen, Schlange. Nicht du und nicht der Tod In ihr keimte eine unbändige Wut aus, als sie sich dieses Gedanken bewusst wurde, eine Kraft, die sie nicht vermutet hätte. Das hier war kein Duell. Sie befand sich in einem Kampf ums Überleben. Ihr eigenes Überleben. Und ich werde überleben! Als sie sah, wie der Hexenmeister getroffen wurde und wie daraufhin die Nekromantin auf dem spiegelglatten Eis den Halt verlor, hatte sie gar keine Zeit über das nachzudenken, was sie tat. Mit ihrer ganzen Kraft gefror sie die Ranken, riss dann an ihnen so fest sie konnte, kümmerte sich nicht darum, dass ihre Handgelenke dabei aufrissen und zu bluten begannen, sondern stürzte nur befreit nach vorn und griff sich den Hals dieses falschen Biests. "Widerliche Schlange.", zischte sie. "Wie verachtenswert du bist, wie niederträchtig. Gegen den Stolz der Schnee-Elfen bist du ein schmelzendes Flöckchen." Sie drückte zu, so fest sie konnte, krallte ihre FIngernägel in die türkise Haut der Nymphe und leitete die arktischste Kälte des Winters in ihre Handflächen.
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
Yakerion-Kanäle von Melsdar "Okay...dann versuchen wirs mal so..." er bestätigte die Schalter so: Mitte,ganz links, der erste von rechts, der zweite von rechts und der erste von links. "Nun vielleicht klappt es so.."
Als Marius erwischt wurde spuckte er Blut auf den Boden und wischte sich mit seinem Waffenarm das Blut vom Mund und hielt sich mit der linken hand die Wunde. "Ihr scheint mich zu unterschätzen... Vielleicht besitzte ich in dieser Form nicht meine volle physische Stärke, doch könnt ihr es niemalas mit meiner Magie aufnehmen !!" brüllte er und beschwor mehrere Eislanzen, die er nach Buchhold schleuderte. Als er nach drei Salven zurückschaute erkannte er, dass Demetra offenbar in schwierigkeiten sass. Um sie von Lirineas griff zu befreien rannte er zu ihr, warf seinen Speer in Lirineas Richtung und schleuderte einen Energieball auf die Schnee-Elfe. Tse, ihre Verteidigung zu vernachlässigen nur um mir zu helfen, als ob ich das nicht selbst könnte ! dachte der Hexenmeister und beschleunigte seinen Sprint.
Nach Eingabe der Kombination passierte nichts, die Schalter gingen zurück in Ausgangslage und Ludwig verpasste Yakerion eine am Hinterkopf. "Wie hätte das auch richtig sein können?", fragte er, "Das verstößt immerhin bereits gegen die zweite Regel: 2. Der zweite Schalter befindet sich zwischen dem Letzten und Ersten. Das können also nur der zweite von links oder der zweite von Rechts sein." Er tappte ungeduldig hin und her, denn die Kampfgeräusche namen kein Ende und irgendwie drehte auch sein Lichtschwert gleich durch...
???
Die Nymphe ächzte, plötzlich befand sich Lirinea auf ihr und packte mit blutenden Händen ihren Hals, hielt ihn zu und drückte unter Beschimpfungen immer weiter zu. Aber die Nymphe war nicht dumm und packte mit ihren eigenen Händen Lirineas Arme. "Dummes Miststück... du hast nichts gelernt, o... oder?!" Sie bäumte sich leicht auf und nun war es auch die Schneeelfe, die Kälte zu spüren bekam - aber nicht die Winterkälte von Frigus-Stadt, nicht die Blizzards der Berge, oh nein! Es war eine Kälte der Urzeit, eine Kälte, die jeden heimsuchte, früher oder später einmal. Es war die Kälte, die erhaben war über die Wärme des Lebens, es war... der Tod. Die grauenvollen Schmerzen in Lirineas Armen waren die grässlichsten, die ein Nekromant bereiten konnte, Lirineas Bewusstsein begann zu flackern, ihr Herz schlug langsamer und es schien, als zwinge etwas ihr Blut zum Stillstand - ihr Leben wurde ihr regelrecht abgezapft. Soweit, dass ihre Arme zu sehr weh taten, um sich heben zu lassen, und Demetra sich problemlos befreien konnte. Sie warf die Elfe ohne Weitere Umstände um und wich noch schnell den Attacken des Hexenmeisters aus. "... Wir sprechen uns noch deswegen, Marius, verstanden?", zischte die Nymphe, ohne ihn anzusehen und machte sich auf einmal daran, das Oberteil ihres Kimonos über ihre Schultern herabfallen zu lassen. Jetzt, wo sie obenrum nur noch einen BH trug, erkannte man auf ihrer linken Schulter wunderbar eine eigenartige Tätowierung. Eine Blume, deren Stiel sich wie eine Schlange um ihren Oberarm gezogen hatte, mit einer wundervollen, blutroten Blüte. Aber die Mitte der Blume war keine Tätowierung. Es war ein grün funkelnder Edelstein, der sogar mit der Haut dünn verwachsen war. "Lapis animae - ein Seelenstein.", erklärte Demetra und beugte sich zu Lirinea hinunter, die immer noch nicht die Kraft besaß, sich überhaupt aufrecht hinzusetzen. "Du hast anhand dieses Schwertkämpfers gesehen und jetzt am eigenen Leibe gespürt, was ich mit dir anrichten kann, wenn ich nur will. Also schau mich gefälligst nicht so von dir selbst überzeugt an!!" Sie verpasste Lirinea schon wieder einen Schlag ins Gesicht und hob sie hoch. "Was meinst du? Willst du mir sagen, dass ich dir unterlegen bin? Dass du besser bist als ich? Dass ich üben solle?" Eine weitere Ohrfeige. "Oder vielleicht, dass ich nachlässig war? Dass ich meine Zeit verschwendet habe?" Und wieder eine Ohrfeige, da tat sich auch schon wieder ein gehässiges Grinsen in Demetras Gesicht auf. "Ja ja... Das sagen die Leute, wenn sie sich nicht um ihren eigenen Dreck kümmern können. Und schließlich sterben sie... Da frage ich dich: Wer hat seine Zeit verschwendet, wer war unterlegen?" Mit einem weiteren Zauber raubte sie der Elfe noch das letzte bisschen Bewegung, sodass Lirinea sich im Zustand einer Ohmacht befand, die keine war. Sie konnte sehen, hören, riechen, fühlen, alles - aber sich nicht bewegen. Und so ließ die Nymphe sie zu Boden fallen, während sie langsam durch die Dunkelheit schritt, die sich aufzulösen begann.
Buchhold war derweil dabei, sich ein erbittertes Duell mit dem Hexenmeister zu liefern. Wenn Umnora nicht ihre Magie benutzte, war er im Vorteil, dachte er, aber Marius konnte ihn inzwischen zurückhalten, sein Speer warf das Schwert beinahe zurück. Buchhold hörte Schreie der Wut, aber ließ sich nicht ablenken, sondern konzentrierte sich auf den Hexer. "Ihr scheint nachgelassen zu haben, Umnora... der Kampf damals hat euch also wenigstens geschwächt... und wie es klingt, befindet sich auch eure Komplizin in ernsten Schwierigkeiten." "Ach wirklich?" Buchhold erschrack und fuhr herum, während Marius eine Attacke ausführte, die ihn so schwer traf. Im selben Atemzug packte ihn Demetra, grinste ihn an und fragte "Euer Mitgefühl ist rührend, Remirias." "W... woher nehmt ihr diese Selbstverständlichkeit...", ächzte Buchhold erschrocken, "Mich bei meinem Vornamen anzusprechen?!" "Macht man das etwa nicht so, in einer Familie, ... Schwager?" Jetzt erstarrte Buchhold endgültig und ließ sein Schwert in einem unachtsamen Moment fallen. Kurz darauf verlor er auch immer mehr Energie, bis er sich kaum noch bewegen konnte und brach zusammen, als er losgelassen wurde. Demetra sah den Hexenmeister ernst an. "Nun... dann müssen wir wohl wieder warten. Aber ich glaube, unsere Gäste können sich vorerst zurückhalten."
Yakerion-Kanäle von Melsdar,UG1, Raum 2 "jaja.. ich hab mich einfach verlesen ... nagut versuchen wirs nochmal..." Diesmal bestätigte er die Schalter so: Mitte, der erste von rechts, der ganz links,der erste links, der ganz rechts
Die Schnee-Elfe wandt alle Kraft auf, die sie hatte - und das wurde ihr zum Verhängnis. Mit einer kräftigen Bewegung konnte Demetra sich von ihr befreien und den Spieß umdrehen. Lirinea spürte, wie eine Kälte in sie eindrang, die sie in ihrem Innersten erzittern ließ. Es war als würde jemand ihr Blut durch Blei ersetzen und alle Wärme aus ihr entziehen - noch nie war ihr so kalt gewesen. Nie hatte sie so geschlottert und gezittert, sie, die in der Kälte aufgewachsen war. Lirinea wusste, was es für eine Kälte war, sie wusste es instinktiv. Das war der Tod Was sich mir nähert ist der Tod. Die Elfe stieß ein Keuchen aus und versuchte sich irgendwie aus dem Griff der Nekromantin zu befreien, aber mit jeder Sekunde verlor sie mehr und mehr Kraft und eine wilde Panik keimte in ihr auf. Nein, nicht langsamer werden, nicht aufhören zu schlagen du dummes Herz! Bleib wach! Bleib wach! Hier! Schlaf nicht ein! Aber sie konnte sich nicht wehren. So schwach...So schwach Du darfst nicht aufgeben, sprich dir Mut zu, lass dieses Biest nicht gewinnen! Sie versuchte der Nymphe in die Augen zu sehen, so fest und entschlossen wie möglich. Sie wollte, dass die Ehre ihres Volks aus ihren Augen leuchtete. Aber immer noch entzog das Biest ihr alle Stärke... Lirinea wollte etwas auf die Worte der Nymphe erwidern, als sie merkte, wie sie von einer dumpfen Taubheit ergriffen wurde. Schlaff wie ein toter Fisch sank sie auf den Boden, als Demetra sie losließ, nicht imstande sich zu bewegen oder sich irgendwie zur Wehr zu setzen.
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
Mit einem Rumpeln öffnete sich die Schleuse und das Wasser rauschte weiter, jetzt konnte man hindurch waten. Und sofort wurden die Schreie lauter. "Jetzt aber fix!", hätte Ludwig sagen wollen. Töne wurden an sein Ohr getragen, die ihn zusammenzucken ließen. Flötentöne! Genau wie letzte Nacht! "Schnell!", rief er den anderen zu und rannte durch das Abwasser zum nächsten Raum.
Ludwig - Kanäle von Melsdar, UG1, Raum 3
Vier bewaffnete Soldaten kämpften miteinander, drei gegen einen. Gerade als Ludwig auf den halbwegs trockenen Randstein hüpfte, wurde der eine durchbohrt und sank zu Boden. Ludwig wäre fast nach hinten umgefallen und direkt auf Marcel, als er sah, wie die drei Männer aussahen. Ihre Haare waren ausgefallen, die Augenhöhlen schienen leer, ihre Haut war faltig und sie selbst waren über und über mit Blut besudelt. Wortlos sahen sie die widerwilligen Helden an und hielten ihre Waffen wieder bereit. Ludwig zog ohne Zögern sein Lichtschwert, das leuchtete wie verrückt. "Also los, Leute... ich hoffe, ihr seid bereit, der Nekromant hier unten wird ungemütlich!"