Nymfsruh

Tina runzelte die Stirn. Sie schaute beide streng und ungläubig an.
"Ich glaube nicht dass wir Mädchen das sehr charmant finden, wenn Ihr Euer Temperament so auslebt.", bemerkte sie kritisch, "Und- Ach, nein, mein Auftritt!" Laute Trommeln kündeten den nächsten Akt des Spektakels an, Tina raffte ihr Kleid zusammen und rannte ohne weitere Worte davon, hinter die Bühne, um sich schnell noch einzureihen und mit den anderen den Tanz zu beginnen. Damit war Yakerion die goldene Chance entgangen... Aber dafür bot sich ihm und Nico ein ganz anderes Schauspiel. Etwas weiter entfernt standen der Feuerspucker der Truppe und ein weiterer Akrobot, der gerade erst angekommen war. Er war schweißüberströmt, leichenblass und völlig außer Atem.
"Das... das glaubst du nicht!", keuchte er.
"Was Hilfried? Wo warst du denn, was ist mit dir los?", wollte der Feuerspucker wissen.
"Ich wollte nur kurz zu einer der Quellen außerhalb des Dorfes... aber... aber... überall Soldaten!" Er breitete die Hände aus, um mit seiner Geste die Übermacht zu symbolisieren, doch der andere verstand nicht so recht: "Na und...? Das ist Cardighna, es ist nichts Neues, dass mal eine ganze Einheit am Dorf ihr Lager aufschlä-" Der Akrobat holte tief Luft, um ihn zu unterbrechen: "Nein, sie haben nicht ihr Lager aufgeschlagen! Sie belagern das Dorf! Sie... sie sind grade dabei, Wachtürme zu errichten und haben bereits Feuertröge bereitgestellt!"
"Was?! Aber warum sollten sie das tun?!, fragte der Feuerspucker ungläubig. Man war zu weit weg, um sein Gesicht genauer erkennen zu können, man musste sich vorstellen, wie schreckgeweitet seine Augen waren - doch das war nicht weiter schwer. "Doch nicht etwa... Deserteure?! Und... was ist mit den Soldaten im Dorf? Ich habe vorhin ein paar gesehen... meinst du sie gehören dazu?!" Immer wilder wurde das Gespräch, in das sie sich so hineinsteigerten, dass sie Nico und den Spiegeldämonen nicht bemerkten.

Imperium Mortis

"Das ist wenigstens irgendeine Idee...", meinte Seserem, ohne sonderlich überzeugt zu klingen, aber da er keine andere Hoffnung sah, den Dämon so einfach zu bezwingen, machte er bei Marcels Idee mit und versuchte, als Ablenkungsmanöver für das Monster am Kampfe mitzuwirken. Ubeka versuchte es lieber selbst noch ein mal mit einem Angriff, aber der Dämon wusste um seine Regeneration und machte sich so wenig daraus, dass ein blitzgeladenes Schwert in seine Hand fuhr, als er den Blonden einfach wegfegte. Er verpasste Ubeka genauso einen Treffer, der ihn kurz am Boden verweilen ließ. Die Wunde sah nicht halb so schlimm aus, wie die Größe der Krallen dieses Untiers es vermuten ließen... bald sahen sie den Grund:
Auch Ubekas Verletzung verheilte innerhalb kürzester Zeit, nur wenige Sekunden vergingen und er konnte schon wieder aufstehen.
"Es war mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Fehler, anzunehmen, etwas könne sich ohne fremde Hilfe heilen..." Er ging wieder in Kampfstellung. "Es muss das Totenreich selbst sein... welch Narren wären sie gewesen, unsere Götter, hätten sie nicht die Folgen bedacht, die dieser Riese brächte... jedoch so scheint es ist auch er vom Zauber dieser Welt beflügelt." Seserem runzelte die Stirn, was aus dem Mund des Jungen kam, so hörte er es dank großer Menschenerfahrung heraus, war von Spott durchnetzt oder gar Belustigung. "Nun, wir sollen weiter unser Glück versuchen, meine Theorie mag immer noch stimmen!", feuerte er die anderen an und griff selber wieder ein, um den Dämonen ein wenig wirr zu machen.

Drak'tuk - Nördliches Carlem

Der Dunkelelf hatte die Diskussion (oder war es nur eine Unterhaltung gewesen?) zwischen Gerik und Cheeta mitangehört und ging langsam zu den beiden. "Ubeka verweilt unter den Toten. Auch wenn es keinen Weg aus der Totenwelt gibt, so könnte seine Seele aus dem Reich geholt werden. Zwar gibt es eine gefährliche Möglichkeit, die Seele aus dem Reich der Toten zu holen, aber ich bezweifele stark, dass es einen Nekromanten gibt, der sich um einen Elfen wie Ubeka kümmert. Schade dass er keine Leiche hinterlassen hat, die wäre sicher gutes Brandmaterial." Dann blickte der Nekromant in die Richtung von Cheeta. "Und je mächtiger ein Nekromant wird, desto gefährlicher ist er für sich selbt. Denn ein Pfeil oder Stein aus dem Hinterhalt macht keine Unterscheidung zwischen Nekromant und jemandem anderen. Ein Schwert übrigens auch nicht. Wir sollten vorsichtiger sein. Die Winde der Welt werden nie für ewig aufhören und die Wellen schlagen stetig gegen die Klippen. Aberwie lange die Klippen noch da sind und wie sie in hundert Jahren aussehen werden, das können wir nicht sagen" Er klang ruhig und überlegt, denn jetzt die falschen Wörter zum Falschen Zeitpunkt zu sagen wäre dumm.

Nico - Nymfsruh

"Uh, das nenne ich mal eine schlechte Neuigkeit ...", dachte Nico, als er den beiden so zuhörte. Falls sich diese Meldung jetzt unkontrolliert verbreiten würde, würde hier eine Massenpanik ausbrechen, bei der sich Nico sicher war, dass sie kaum noch in Zaum gehalten werden konnte, ehe die vermeintlichen Deserteure draußen angriffen. "Werter Herr, wir sollten unsere Diskusion vertagen und uns über das soeben aufgetretene Problem Gedanken machen. Denn ich hege keinerlei Absicht, allein gegen ein ganzes Heer an Soldaten anzutreten", sprach Nico. Insgeheim ging es ihn gegen den Strich, Yakerion um Mithilfe zu bitten, wo dieser ihn doch eben an und für sich zu Recht bei der Artistin angeschwärzt hatte, aber das tat jetzt nichts zur Sache.

Imperium Mortis - Noah

Mit skeptischem Blick beobachtete sie Marcel vorhaben. Das sollte helfen? Etwas verwirrter schaute sie dann zu Seserem der Marcels Vorschlag folgte.
Etwas belustigt schaute sie beiden zu. Doch ihre Blicke wanderten zu Ubeka der wieder einen Angriff startete, neugierig schaute sie ihm zu, bemerkte aber schnell das es wenig brachte. Ubeka wurde vom Dämon zur seite geschlagen, ein paar schritte ging sie auf diesem zu, da er doch noch am Boden verweilte.
Nach kurzer Zeit stand dieser aber wieder auf. Blinzelnd sah sie zu seiner, wieder verheilenden Wunde. "Ohhh....." brachte sie nur heraus. Ubekas feststellung klang ihr sinnvoll und logisch. Warum ist sie nicht slebst drauf gekommen? Nach ein paar Sekunden drehte sie sich wieder zu dem Dämon, der nur auf die Angriffe der Truppe wartete. "So bringt das nichts... wir müssen es anders loswerden.." murmelte die Dämonin und schaute sich um. Hier waren tausende von Felsbrocken und vor ihnen ein Meer aus schwarzem Wasser, wenn man es so sagen konnte. Sie könnte versuchen ein Spalt in die Erde zu bekommen, vllt. könnte der Dömon dort reinfallen? Oder sie würde versuchen den Dämon unter den Felsbrocken zu zerquetschen, zumindest so das er nicht mehr rauskommt.
Aber wie würde sie das machen? Nachdenklich schaute sie zu dem Dämon hoch, dem die Geduld schon bald zu ende gehen sollte. Als Noah ihr Schwert wieder bereithielt, streckte dieser seine Hand zu Marcel und Seserem aus, die beide immernoch wirr hin und her laufen. Das war ihr Startsignal. Währrend die beiden den "Köder" spielten, würde sie schonmal versuchen dieses Biest auszuschalten. Schnell rannte die Dämonin zum nächsten Felsen, wo sie sich drunter stellte.

Marcel - Imperium Mortis

Der schwarzhaarige konnte seine Augen nicht trauen.
Ubekas Verletzung verheilte sich plötzlich, und als er etwas über das Totenreich sprach, musste er wohl Ubeka zustimmen.
Aus diesen Grund verheilte auch sicherlich seine Wunde, die er von dem Kampf an der Oberfläche zugetragen bekam.
"Dann heißt es wohl, das hier Niemand sterben kann, weil man hier... schon praktischerweise "tot" ist? Aber mithilfe eines Körpers und der Kugel, der hier als Schlüssel bezeichnet wird, kann man hier abhauen... Aber wenn wir wieder zurück sind, dann sind wir wohl logischerweise wieder verwundbar..." dachte sich der Schwertkämpfer Marcel nur und bemerkte, das Noah eine Idee hatte.
Er wusste zwar nicht, was Noah sich überlegt hatte, doch er spielte weiterhin den Köder und hoffte mal, das Noahs Idee klappen würde...
Ansonsten bräuchte man eine andere Taktik, um dieses Monster abzulenken..

Yakerion - Nymfsruh

Wie ich die anderen jetzt beneide, die müssen nicht mit so einem trottel mitkommen.
Er musste nicht lange nachdenken, würde er stattdessen Tina töten würde auffliegen, in mehr als einem Weg.
"Nun gut, ausnahmsweise, ich habe zwar besseres vor, aber ich möchte nicht das diese Leute sterben."
Eigentlich ist es mir egal, jedoch ist es nicht allzu vorteilhaft jetzt abzuhauen, ich habe in der Zukunft schon mehr als genug Feinde.
Er zögerte zwar ein wenig, das es ihm egal war, merkte man dem Spiegeldämon jedoch nicht an.
"Aber zwei sind auch keine überzahl, findet ihr nicht auch? Oder habt ihr etwas eine von diesen zahllosen übermenschlichen Kräften, mit denen man Massen von Lebewesen auf einmal töten kann?" fragte er noch in einem scherzhaften Ton.

Nico - Nymfsruh
Nico hob zuerst eine Augenbraue, irgendwie kam ihn Yakerion dennoch nicht ganz koscher vor. Dann zögerte Nico, ehe er antwortete: "Nun, ich hab so meine Methoden, mit Feinden fertig zu werden" Dabei ließ er seine Finger knacken, um dem Gesagten etwas mehr Druck zu verleihen. Er war gespannt, was für eine Antwort er von seinem Gegenüber bekam, er vermutete mal, dass er auf diese Methoden weiter befragt werden würde. Dann deutete er Yakerion, ihm zu folgen, er wollte wissen, wie die Situation draußen aussah, um einen geeigneten Schlachtplan entwerfen zu können.

Nymfsruh

Etwa eine Viertelstunde später hatten sie den Rand des Dorfes erreicht. Was der Artist gesagt hatte, war also war gewesen. Rund um das Dorf standen mehrere, voll gepanzerte, Cardighnische Soldaten, die damit beschäftigt waren, alles für eine Belagerung herzurichten. Die ersten, hölzernen Wachtürme wurden gebaut, Palisaden sollten errichtet werden und rings um standen große Kelche, in denen Öl brannte. Daneben standen Pfeileköcher und Bögen, genau so wie sie es gehört hatten. Und vermutlich geisterte irgendwo zwischen den Untoten, denen das leise Schalmayspiel immer noch folgte, auch Triscoph herum und beobachtete sein Werk.

Imperium Mortis

Ubeka bekam auch mit, dass Noah etwas vorhatte, er gesellte sich zu Seserem und Marcel und verpasste dem Dämonen eine Schnittwunde an der Hand, die das Biest wütend knurren ließ. Sofort war diese wieder verheilt, doch dieses bisschen Ablenkung hatte schon ausgereicht, um Noahs Telekinese wirken zu lassen. Der schwere Brocken rollte von der Kante und krachte auf die Schulter des Dämonen. Berstende Knochen waren zu hören, jetzt stieß das Ungeheuer ein wahrhaftes Brüllen aus. Gebannt schaute Seserem zu, wie Ubeka in die Luft sprang, einen Schwerthieb ausführte, obwohl der Kopf des Dämonen noch fern genug, und die gesamte Magie in einem großen Blitz das Haupt des Dämonen treffen ließ, bevor er wieder zurück auf die sichere Klippe sprang. Das Biest konnte nicht mal mehr schreien, als ihm der Kopf versengt wurde, es war ein Sekundentod, mit dem der Dämon sich abrupt in Staub verwandelte.
"Na endlich...", seufzte der Elf und schaute zu dem Wasserfall. "Nun sind wir endlich wieder in der Lage, fortzusetzen, wozu wir bereits im Begriff waren." Ein schwaches Lächeln legte sich auf seine schmalen Lippen. Ubeka ging hinüber zu dem Wasserfall, überprüfte noch ein mal, ob jeder noch seine Kugel hatte und zog Bifröst wieder heraus. Symbolisch machte er eine Bewegung, als drehe er den Schlüssel im Schloss um... Sie vernahmen einen schwach rötlichen Schein um den Wasserfall und etwas anderem in der Hand des Jungen. Seserem erkannte es, Cheetas Seelenstein, woraufhin seine Miene sich stark verfinsterte. Das Wasser floss plötzlich nach oben, ganz so wie Ubeka es versprochen hatte. Das Wasser senkte sich rundherum ein wenig ab, starker Wellengang kam auf.
"Nun denn, der Weg ist frei. Bitte geht doch hinauf.", sagte Ubeka zu den dreien und sah zufrieden zu, wie Marcel und Noah das Portal passierten.
Er und Seserem blieben erst zurück, nachdem Noah und Marcel bereits das Totenreich verlassen hatten.
"Worauf wartet ihr, mein Herr?", wollte Ubeka von dem ernst dreinblickenden Seserem wissen. Dieser schnaubte und stellte im Gegenzug die Frage: "Was ist mit dir los, Ubeka? Ich erkenne dich kaum wieder, seitdem wir in der Bastion waren! Du bist so hektisch geworden... wieso? Und warum... warum in aller Welt benutzt du Seelensteine?!" Ubeka stieß einen tiefen Seufzer aus. "Jetzt ist Florence begraben, womit willst du mich dies mal über Antworten hinwegtrösten?!"
"Welch' Grips Ihr doch habt, um mich so leicht durchschaut zu haben, werter Seserem... aber tut mir leid, eine weitere Ausrede hätte ich nicht einmal zur Hand, falls ich versuchen wollte, weiter abzulenken."
"Heißt das... du rückst nun heraus?" Seserem war verwundert, erfuhr dann aber doch bloß eine herbe Enttäuschung von dem blonden Jungen: "Mitnichten... dies mal möchte ich mich umso deutlicher ausdrücken, wenn ich Euch sage: Es betrifft Euch nicht, welcher Natur meine Eile entspringt, und ist damit einzig und allein meine Sorge... versteht Ihr?! Der Status Quo ist nicht mehr, wie er es anfangs war, als sich unser erstes Treffen ergab... ich habe keine weiteren Gründe mehr, in Euren Diensten zu stehen, Seserem." Seine Augen verloren wieder an violetten Sprenkseln, als er verbittert hinzufügte: "Da ich versagt habe... Florence entschwand aus der Welt, die wir mit unseren an Fleisch gebundenen Sinnen wahrnehmen, obwohl ich mein Möglichstes getan habe, sie wie Euch andere auch zu bewahren."
"Du glaubst doch nicht, uns zu verlassen, nur weil wir es mit einer Übermacht zu tun hatten?! Wir sind froh, dass wir nicht alle gestorben sind... und ich respektiere jede Trauer über ihren Tod, Ubeka... aber... aber ich möchte deswegen erst recht nicht aufgeben. Ich will diese... diese verfluchten Adepti Necis aufhalten, damit sie mit ihren Gräueltaten nicht weiter machen können, wie es ihnen beliebt! Und dazu... brauche ich auch deine Hilfe." Seserem hielt ihm die Hand zum Einschlagen hin, doch Ubeka schüttelte trocken lachend den Kopf, sein blonder Pferdeschwanz schlug dabei um sich. Sein Lächeln war immer noch von Trauer geprägt.
"Die Ziele, die wir verfolgen, sind von unterschiedlicher Natur, Herr Antiquar. Und da ich keinen Grund sehe, Euch meine Ambitionen preiszugeben, da es Euch ohnehin an der Auffassungsgabe oder dem Vertrauen mangeln wird, mich zu verstehen, will ich nicht länger in diesem unehrlichen Bündnis weilen, sondern wieder mehr oder weniger allein mein Glück versuchen."
"Das kannst du nicht ma-!" Ihm wurde das Wort abgeschnitten: "Sagt welche Person? Ihr vergesst, wer Euch hier gerade das Leben rettet..." Ein leiser Zorn kam in seiner Stimme auf, eine zurechtweisende Nuance untermalte seine Worte. "Ihr habt Bifrösts Macht nur dank mir zur Verfügung, da es sich mir als eine Notwendigkeit geziemt, wenigstens einen winzigen Teil meiner Schuld zu begleichen, bevor sich unsere Wege wieder trennen! So ziehet hin und lasst mich Euch bloß noch einen gut gemeinten Rat geben: 'Werft nicht so einfach mit Vertrauen um Euch, es könnten Steine zurückkommen'." Seserem hätte zu gerne protestiert, nur Ubeka schnellte plötzlich vor, als der alte Mann sich immer noch nicht rührte, und hielt ihm seine Klinge unter die Nase. "Bitte... geht... und lasst uns hoffen, uns nicht wieder zu begegnen."
"Ich hoffe, was du vorhast, ist richtig, Ubeka... damit ich mir nicht vorzuwerfen habe, dir trotz allem Glück gewünscht zu haben.", sprach Seserem mit gekränkter Stimme und ging die ersten Schritte rückwärts. "Lebe wohl..." Mit der Kugel fest in seiner Hand drehte er sich um und verschwand in der schwarzen Wassersäule, bis er spürte, dass Bifröst ihn hinauftrug, zurück... zurück ins Leben. Was würde ihn dort oben erwarten, oder wer?

Keller

Das erste, was Seserem bemerkte, als er die schwarze Flüssigkeit von sich abperlen spürte und aus dem kleinen, kreisrunden Becken hinausstieg, waren die dunklen Lichtverhältnisse. Ein paar Kerzen waren in dem sperrigen Raum angezündet und warfen weiches, mattes Licht. Als nächstes sah er Noahs und Marcels ihm zugewandte Rücken und als drittes eine ganze Menge obskurer Gestalten, die sich in gelbe Kutten gehüllt hatten. Aufgeregtes Getuschel erfüllte die Luft.
"Sie sind aus dem Totenreich gekommen!"
"Sind sie Geister, Dämonen, Götter?!"
"Ein dritter ist hinzugekommen! Nichts wie weg hier!!" Viele der Unbekannten verließen rennend über eine Treppe den Keller, alle möglichen Völker waren unter den Gestalten vertreten. Letztendlich übrig blieben lediglich zwei... die eine war eine massige, große Erscheinung und im Schatten der Kapuze konnten Noah, Seserem und Marcel sein Gesicht nicht sehen, bloß den rötlichen Bart, der an seinen Backen entlanglief. Die Person neben ihm war wesentlich kleiner, hatte dünne, kurze Arme und allgemein eine sehr femininere Haltung. Es dauerte ein wenig, bis sie die Worte wiederfand: "Kein schlechter Fang... unsere zweite Beschwörung und schon tauchen drei merkwürdige Individuen aus der Welt der Toten auf!"
"Man möchte meinen...", begann der andere, der zu ihrer aller Überraschung eine sehr hohe, dünne Stimme besaß, zu sprechen, "An den Formeln der Cultores Beluae ist tatsächlich etwas dran... Nun, denn ihr Fremden aus einer Welt, die uns so unbekannt ist wie die Weiten des Himmels, möchtet Ihr Euch nicht denen, die Euch hierhergeholt haben, zu erkennen geben?" Seserem wechselte verwirrte Blicke mit Marcel und Noah.

Marcel - Keller

Der schwarzhaarige wusste nicht, ob er sich freuen sollte, oder nicht.
Erstmal... sie waren weg von diesen Ort, endlich, doch wo waren sie nun?
Er kannte diesen Ort gar nicht und mochte es nicht, das einige Typen mit gelben Kutten anwesend waren.
""Sie sind aus dem Totenreich gekommen!" - "Sind sie Geister, Dämonen, Götter?!" - "Ein dritter ist hinzugekommen! Nichts wie weg hier!!"" hörte Marcel nur und war dann verwirrt.
Zwar erschienen sie irgendwie in den Raum, aber das heißt nicht, das sie nun weiterhin tot sind, wie die Anwesenden dies behaupten.
"Äh...?" kam es von ihm nur, als plötzlich viele von denen, außer zwei die übrig blieben, aus den Raum rannten.
"...möchtet Ihr Euch nicht denen, die Euch hierhergeholt haben, zu erkennen geben?" hörte Marcel dann und war dann komplett verwirrt.
Brachten nun diese Typen die kleine Gruppe herher, oder waren das nun die Kugeln von Ubeka?
Anstatt sich weiterhin verwirren zu lassen, stellte er die kleine Gruppe vor und sah zu den Typen.
"Und mit wem haben wir das vergnügen? Wo sind wir hier eigentlich? Und wozu die Kutten?" fragte der schwarzhaarige dann nur und war sich nicht sicher, ob sie in der Gegend der Wüstenbastion waren, oder nicht...

Nico - Nymfsruh

"Hm, das dürfte schwierig werden. Ich könnte mal versuchen, ob ich ein paar Wachtürme oder Palisaden von dieser Entfernung aus treffe ...", murmelte Nico. Dabei spielte er auf seine Feuer-Magie an, da er sie aber nie wirklich für so weit entfernte Ziele benutzen musste, wusste er deswegen nicht, ob das klappte. Er bedachte Yakerion mit einem kurzen Blick, vielleicht hatte dieser ja etwas effizienteres zur Hand.

Keller - Noah


Seufzend fand sich Noah in einem anderem Raum wieder. Etwas verwirrt rieb sie sich die Augen, da nur wenige Kerzen, Licht spendeten. Nun entdeckte sie viele Kreaturen um sich herum die sie und Marcel neugierig musterten. Etwas verwirrt drehte sie sich zu dem schwarzhaarigen, der aber genauso skeptisch aussah wie sie. Ihr Blick wanderte wieder zu Masse die alle in gelben Kutten angekleidet waren. Sie konnte die Blicke der Personen nicht sehen, doch sie spührte wie sie angestarrt wird. Doch die Masse schreckten zurück, als auch Seserem auftauchte. Etwas verwirrt standen die drei im Raume. Noah winkte der Masse noch leicht nach und bekamm nur sowas wie ein "Tschüüüüüss....~" raus. Sie sank die Hand wieder und schaute zu den zwei verbliebenden Personen, die beide vermummt vor ihnen stand.
Die Dämonin beugte sich leicht nach vorne und kniff dabei die Augen ein wenig zu, um die Gesichter besser zu erkennen. "Ihr sollt uns hierher gebracht haben?" gab die orangehaarige etwas skeptisch wieder und stellte sich wieder aufrecht hin. Was waren das doch nur für bemitleidende Wesen? Jetzt gerade, genau im diesem Moment, hatte Noah Lust beide umzubringen.
Als Marcel die Truppe vorstellte, nickte sie nur kurz. Doch im Gegensatz zu dem Schwarzhaarigen, hatte sie keine Lust zu warten. Sie wollte wissen wo sie sich befanden. Aus dem Grund ging die Dämonin, hemmungslos auf die beiden Gestalten zu, zog dabei irh Schwert aus der Scheide und stellte sich vor dem Männlichen Wesen der beide und hielt im die Klinge unter dem Hals.
"Tja wenn ihr doch unserre Retter seid, seid bitte so gut und verratet mir wo wir uns befinden? Aber bitte ohne jegliche Umstände dafür habe ich momentan wirklich keine Zeit." sagte sie in einem freundlichen dennoch bestimmten Ton. Sie machte sich nichts drauß wer diese Personen waren, immerhin tat sie das immer so, warum nicht auch jetzt?

Yakerion - Nymfsruh

Yakerion sah den Blick von Nico, musste aber den Kopf schütteln.
"Es tut mir leid, ich habe nichts wirklich überagendes bei mir...oder mit mir." Seinen Arm konnte er nicht benutzen, seinen Partner kannte er nicht genug und Telekinese war auch nicht nützlich. "Nein, ich bin alles durchgegangen, nur im Nahkampf wäre ich nützlich. Jedoch würdem wir sofort umzingelt wenn ich es einmal versuchen würde, es mit ein, oder zweien aufzunehmen."

Nico - Nymfsruh

"Hm, das ist schlecht ...", murmelte Nico. "Ach, was solls, erzähle ich ihm einfach von meiner Feuer-Magie, solange es uns nur hilft, diese Situation hier zu unsrem Vorteil zu bewältigen ...", dachte er schulterzuckend. Dann wandte er sich Yakerion zu und sagte: "Das gebe ich zwar nicht jedem preis, aber gut, etwas anderes bleibt mir momentan nicht übrig. Ich bin in der Feuer-Magie bewandt. Ich weiß aber nicht, ob mein Können dafür ausreicht, die Palisaden und Wachtürme von hier aus zu entflammen. Nun, jetzt wisst ihr mein ... 'klitzekleines' Geheimnis" Nico sprach nicht gerne mit fremden Leuten über seine magischen Kräfte. Zum einen brachte ihn das des öfteren in Schwierigkeiten, zum anderen konnte er es nicht leiden, irgendein Gefühl von Neid oder Verachtung in normalen Leuten zu entfachen, weil er, ein zugegeben dahergelaufener Wanderer, die Magie beherrschte.

Yakerion - Nymfsruh

"Oh, das ist ja eine überaschende fähigkeit die ihr besizt, aber wenn ihr sie schon nicht preisgeben wollt, muss sie doch unheimlich mächtig sein, oder irre ich mich da?" Er fing an mit dem Ton ein wenig tiefer zu werden, kein Wunder, seine Magie erlaubte ihm micht mehr als ein paar Steinchen durch die gegend zu schleudern, oder mit anderen Personen zu reden.
Töte ihn jetzt noch nicht, du wirst noch genug gelegenheiten haben...egal wie Neidisch du bist... Er musste tatsächlich mit sich selbst reden, wenn auch nur in gedanken.
"Nun gut, dann lasset ihr die Zündelei beginnen." sagte er mit einem etwas schelmischen Ton.

Keller

Seserem zischte leise einen ungemein bösen Fluch, was stellte Marcel sie denn einfach diesen zwielichtigen Gestalten vor?! So bunt wie Noah trieb er es jedoch nicht gleich, die dem Manne ihr Schwert an die Kehle drückte. Den schien das nicht zu kümmern, er bewahrte seine standfeste Haltung und auch in seiner Stimme schwang nichts Beunruhigtes, dafür Beunruhigendes. Er lachte.
"Offenbar sind wir doch nur einem Haufen Verrückter in die Arme gelaufen." Er und die Frau schlugen ihre Kapuzen zurück. Als erstes erkannte Seserem, dass sie ein Gnom war, ein Elfen-Zwerg-Mischling von kleiner Gestalt mit leicht nach oben verzogenen, spitzen Ohren, die an die zeitgenössischen Darstellungen frecher Kobolde erinnerten. Trotz der ernsten Situation grinste die Grauhaarige und stimmte dem anderen zu: "Nur dass diese Spinner hier wohl ein wenig aggressiver sind." Der Mann, dessen Lippen dick und aufgeplustert wirkten mit einem dicken, abgeflachten Zingen in seinem ansonsten feinen Gesicht schaute Noah gar nicht mal direkt an, sondern schien viel mehr auf die feinen Haarsträhnen zu starren, die neben seiner rechten Gesichtshälfte hinabhingen. Ansonsten war sein braunes Haar kurz geschnitten und verlieh ihm ein sehr besonnenes Aussehen.
"Ich habe nichts dagegen einzuwenden, Euch hinaufzubringen, Frau Noah. Bewaffnet sind meine Partnerin und ich sowieso nicht."
"Und wer seid Ihr nun?", insistierte Seserem darauf, dass sie sich vorstellten. Er hoffte, dass Noahs Geduld noch so weit reichte, er wagte nicht, ihr zu nahe zu kommen. Wieso regte sie sich so plötzlich auf... war das nun etwa der Standard seiner Gefährten?! Der Mann schloss kurz die Augen. "Oh, verzeiht, werter Herr Seserem... Ihr dürft mich Ferdis nennen. Und diese Dame ist Vivith." Viviths fast rote Augen funkelten kurz. "So denn, folget uns...", sagte Ferdis.

Hugelsferld

Seserem erkannte die Stadt sofort. Große, aufragende Häuserfronten raubten den breiten, aus Sechsecksteinen gepflasterten Steinen fast jedes Licht, nur das über und über mit hölzernen Gerüsten übersäte Bergwerk in der Ferne überragte die dreistöckigen Fachwerkbauten mit ihren unverwüstlichen Mauern. Im Süden lag die Feste des Barons zu Hugelsferld, besetzte den höchsten der zehn Hügel, die von der Stadt wie unverwüstliche Auswüchse bedeckt wurden. Es war noch früh am Morgen, erkannten sie, die Sonne mochte gerade erst aufgegangen sein und vertrieb noch die letzten Nebelschwaden des Carlemer Städtchens. In den Minen schien bereits reger Betrieb zu herrschen, ganz leise drang das Klopfen von Hämmern und das Schürfen von Schaufeln an ihre Ohren.
Ferdis schloss die Tür des zwischen den restlichen Häusern verschwindenden Baus aus unauffälligem Granit, der so aussah, als sei er ein befestigter Geräteschuppen. Seserem wunderte sich, ob dieses Bauwerk nicht arg auffällig als Versteck für ein Portal zur Totenwelt sein mochte. Von den restlichen Sektenmitgliedern war nirgends auf der leeren Straße etwas zu sehen.
"Hugelsferld... was für ein Glück, wir sind noch in Cardighna...", seufzte Seserem erleichtert, bevor er wieder zu der Gnomenfrau und ihrem Begleiter schaute, "Aber ich wäre nur ungerne bei solch ziwelichtigen-"
"Unsere Bruderschaft nennt sich Cultores Beluae, Unwissender.", stellte Ferdis augenblicklich richtig. Er wirkte unzufrieden. "Nur leider ist es eben diese Bruderschaft, welcher wir wieder nachkommen müssen. Es tut mir selber leid, solch bekannte Subjekte stehen lassen zu müssen... aber..." Prompt zückten Ferdis und Vivith mehrere Glaskugeln, zerschmetterten sie auf dem Boden und stahlen sich im dichten, undurchsichtigen Rauch davon. Seserem fluchte, die Wand aus Gas hielt ganze fünf Minuten, bis sie sich verflüchtigt hatte und natürlich war von den zweien keine Spur mehr.
"Verflixt und zugenäht! ... Cultores Beluae, ich glaube es nicht! Wir entkommen einem Haufen von Hexenmeistern in der Wüste, einem waschechten Dämonen in der Unterwelt und daraufhin treffen wir wohl die größte Vereinigung Verblendeter nach der Ungesühnten Armee!" Der alte Mann kratzte sich am Kopf und schnell holten ihn wieder die eigentlich wichtigen Dinge ein. Er drehte sich zu Marcel und Noah um. "Nun... wie ihr beide seht... wir sind unvollständig..." Ein wenig wehmütig, aber umso mehr von verzweifelter Wut bewegt erzählte Seserem den beiden, was Ubeka im Imperium Mortis gesagt und getan hatte, ehe sie sich getrennt hatten.
Als er geendet hatte, strich er sich durch sein dunkles Haar. "Hoffen wir nur, dass er nicht ähnlich seltsamen Kreaturen über den Weg gelaufen ist... so, und was wollen wir nun unternehmen, wo wir mitten in Carlem sitzen?"