Pheast seufzte, wie hätte er auch erwarten können, dass dieser junge Herr ihnen kostenlos weitere Dienste anbot. Lirinea - von der sich der Schneeelfenkönig bereits denken konnte, wie sie seine Bitte empfand - verpasste Marcel aber kurz einen Dämpfer und dennoch willigte der junge Krieger ein. Glück gehabt. Aber Pheast sah dann etwas irritiert, als Marcel eine Rückfahrt für so unwahrscheinlich zu halten schien. Der König war zumindest nicht daran interessiert, sich in Ardsted niederzulassen, erst recht nicht, weil er seiner Heimat schon vor einiger Zeit mehrere Jahre ferngeblieben war. Als die Wurzeln zerschnitten und die Kutsche wieder fahrtüchtig waren, stiegen sie nacheinander ein und mit einem Zügelknall des zum Glück noch unversehrten Kutschers setzte sie sich wieder in Bewegung. "Erzähl uns doch etwas über dich.", schlug Pheast vor, "Bis wir in Ardsted sind, wird es noch dauern, bis zu diesem Zwischenfall haben wir gerade einmal die Hälfte unseres Weges geschafft."
Umnoras Feste, UG1, Kerker
Leider war auch die nächste Tür ein Fehlschlag, der Raum war direkt hinter der Tür eingestürzt und der Schutt hatte den Weg meisterhaft versperrt. "Gut Ding will Weile haben...", seufzte Seserem und öffnete die letzte Tür. Die Kammer dahinter war intakt, bloß war auch hier etwas eingestürzt, nämlich die Wand, die an den verschütteten Raum angrenzte. Doch welch eine Freude, so konnte man hinter den Schuttberg in den hinteren Teil, wo eine Treppe nach unten wartete. Bevor Seserem hinabstieg, wunderte er sich bloß, dass ein wenig des feinen Putzes scheinbar beiseite geschafft wurde. Oh je, hier war ihnen doch hoffentlich niemand zuvor gekommen?! Er stieg schnell die Stufen hinab.
Umnoras Feste, UG2, kreisrunder Raum
Der Raum war kreisrund, ein einziger, hohler Zylinder mit der Treppe und ansonsten nichts. Eine Säule schien die Mitte der Decke zu stützen. Seltsam war bloß das dicke Brett, das aus der Säule ragte und den Abenteurern etwa bis zur Hüfte reichte. Niedergeschlagen ließ Seserem sich auf die Treppe sinken. "Oh verflucht, eine Sackgasse! Hol's der Teufel, wenigstens ein bisschen tiefer wäre ich gerne vorgedrungen! Was ging nur im Kopf dieser verflixten Umnora vor, dass sie hier einfach diesen leeren Raum bauen ließ?!" Er wünschte die Hexerin zur Hölle, wenn sie da nicht schon war.
Marcel schaute aus dem Fenster der Kutsche und wurde dann gefragt. "Was soll ich Ihnen erzählen? Ich bin doch nicht für die unterhaltung der Fahrt zuständig..." dachte sich Marcel und seufzte. "Also... ähm.. Meine Heimatstadt liegt im Westen, aber sie wurde angegriffen, und aus diesen Grund hab ich sie verlassen... und... ähm... ich hab schon an wenige Abenteuern teilgenommen... und das letzte war das mit..." erzählte Marcel und stoppte an der Stelle, schwieg und lies den Kopf hängen. Seine Motivation ging etwas in den Keller, als er an Marius denken musste. "... vergessen..." beendete Marcel den Satz, er möchte das lieber vergessen...
"Wer sagt, dasss dies ein leerer Raum war? Ich kann mir lebhaft vorstellen wie Kreaturen auf dieses Brett gefesselt werden und adnn grausamsten Experimenten unterzogen werden. Eigentlich schade...2 meinte er unt untersuchte den Raum genauer, doch auch er konnte bis jetzt nichts aussergewöhnliches feststellen. "Wie kommt ihr überhaupt auf die Idee, dass hier noch euer Buch ist? Es önnte ja auch gut sein, dass hier nichts mehr ist."
Die Schnee-Elfe starrte desinteressiert aus dem Fenster der Kutsche, als diese wieder fahrtüchtig war, und hörte dem Gespräch zu, nicht willens sich daran zu beteiligen. Abenteuer Na das hatte sie sich gleich gedacht. Ein Abenteurer, ein Rumtreiber, vielleicht sogar ein Söldner. Kein Funken Ehre in sich, dieses Menschleins. Sie schnaubte leise und kühl. Es war erniedrigend, dass sie auf die Hilfe solchen Pöbels angewiesen waren aber es diente immer noch auf eine Weise dem Wohl Ihrer Majestät, dem König der hohen Schnee-Elfen und daher schwieg Lirinea.
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
Pheast hörte interessiert zu, Abenteurer waren etwas sehr Interessantes, wie er fand. Besonders, wenn es Draufgänger waren, die einfach nicht aufgeben wollten, die selbst dem mächtigsten Feind die Stirn boten, um es wenigstens versucht zu haben. Aber für ihn selber war das nichts, das hatte er in den vielen Jahren seiner Absenz genug mitbekommen. Doch dann stockte Marcel und Pheast hob überrascht die Brauen. "Verzeih mir meine Neugier, aber wie hast du denn ein Abenteuer vergessen? Sind das nicht lebensbewegende Ereignisse, die sich einem ins Hirn einbrenen?"
Umnoras Feste, UG2, Kreisrunder Raum
Seserem seufzte, abstrakte Vorstellungen der Dinge, die der Dunkelelf beschrieb, bildeten sich in seinem Kopf. Und mitten darin die lachende Fratze des Hexenmeisters. Er verwarf diese Vorstellungen. "Du hast die Leute im Dorf gesehen, glaubst du, irgendeiner von denen, die aus nächster Nähe wissen sollten, dass hier keine Gefahr mehr droht - zumindest eigentlich..." Er brach kurz ab, da war ja noch diese nette Rüstung gewesen, hatte er fast vergessen. "Nun ja, glaubst du, dass sich irgendjemand hier vor uns reingewagt hat? Umnora hat ihr Buch nicht losgelassen, bis sie starb, hatte ich den Eindruck, auch diese Gören von damals haben das gesagt. Also muss es hier irgendwo sein!" Er fuhr durch seinen dichten Bart und guckte nur nebensächlich auf ein wenig feinen Steinsplitt, der an der Wand verlief. War wohl nichts weiter als Dreck...
Marcel schwieg und gab später erst eine Antwort: "Ich hab es nicht vergessen... ich möchte es vergessen...". Er seufzte und versuchte, an etwas anderes zu denken... "Marius..." dachte er zuletzt nur und schwieg, er versuchte mit den anderen Gedanken die Zeit totzuschlagen, und wollte schnell die momentane Mission erledigen, damit er danach Ruhe haben kann...
Ohne einen Blick auf die beiden zu werfen, hörte Lirinea der Unterhaltung zu. Dieser Marcel wollte ganz offensichtlich etwas verbergen und das gefiel der Schnee-Elfe nicht wirklich. Sie mochte es nicht, wenn man sie nicht über jede Kleinigkeit informierte - zu schnell konnte man doch betrogen werden in unruhigen Zeiten wie diesen. Diese Weisheit hatte ihr und dem frischgebackenen König Pheast in den letzten Monaten immer wieder den Hals gerettet, wenn es darum ging, Frigus-Stadt wieder aufzubauen, nachdem es durch diese ganzen Auseinandersetzungen zerstört worden war. Immer noch lag ein großer Teil der einst so stolzen Stadt aus Eis und Stein in Trümmern. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie das Mienenspiel des Menschleins - immer eine aufschlussreiche Quelle, wenn man die Gedanken seines Gegenübers entschlüsseln wollte (wieder eine der Weisheiten, die sie als Beraterin immer wieder hoch geschätzt hatte). Sie fand Unruhe und Schmerz. Zusammengezogene Augenbrauen, eine Hand, die zusammengeballt war und ein starrer, apathischer Blick. Der Junge war ganz offensichtlich dabei, eine Erinnerung zu verdrängen und diese Erkenntnis machte Lirinea nur noch misstrauischer. Solcherlei Art von Erinnerung brachte stets nur Ärger.
"Die einzige und wichtigste Aufgabe ist es, glücklich zu leben."
"Diese Unmora hat hier bestimmt noch einen Geheimraum hinterlassen.Dieser Raum soll wohl neugierige Personen dazu zu bringen,dass sie hier wieder kehrt aus ihrer Festung machen.Ihre Magie ist noch nicht versiebt,dass zeigte ja immerhin unser Kampf mit ihrer Ritterrüstung.Vielleicht finde ich ja einen Geheimschalter oder so etwas ähnliches.",sprach Kevin.Er versuchte die Wand mit dem Steinsplitt abzutasten.Gespannt ist er,ob irgendwas passiert.
"Aber ein Geheimschalter wäre ja noch durch Glück zu finden. Ich denke nicht, das Umnora dieses Risiko eingegangen wäre. Es wäre wahrscheinlicher, dass das ein Teil eines perfiden Rätsels ist." erklärte er. 2Ich für meinen bescheidenen Teil halte es für wahrscheinlich dass sich jemand auf das Brett legen muss und seine Lebenskraft dann als Schlüssel in einen anderen Raum dient. Ober er dann aber am Leben bleibt, darüber möchte ich keine Abwägung machen." Dieses Gedankenexperiment war selbst ihm nicht ganz schlüssig, aber anders konnte er es sich nicht erklären. Und es würde perfekt zu solch einer Person wie Umnora passen, die Lebensenergie als schlüssel zu verwenden.
"Oh, achso... ich verstehe...", sagte Pheast und es herrschte erst Stille in der Kutsche, nur der Galopp der Pferde, die holprige Straße und der leise Fahrtwind waren zu hören. Lange Zeit sagte niemand ein Wort, bis Pheast wieder sprach "Aber was auch immer es ist, du solltest nicht versuchen, es einfach zu vergessen, das macht es nicht besser. Ich weiß, wovon ich rede, ich war vor über einem Jahr noch ein Mitglied einer selbstzerstörerischen Sekte. Und alles nur, weil wir etwas vergessen wollten. Ein zäher Mann zum Beispiel seine tote Familie, ein ursprünglich offener den Verrat an ihm, eine Frau ihre schreckliche Kindheit und ein Muskelprotz seine begrenzte Kraft. Aber letzten Endes hat es jedes unserer Mitglieder bereut... es ging soweit, dass unter uns Kämpfe ausbrachen. Und damals habe ich durch ein paar Fremde gelernt, dass es nichts bringt, zu jammern. Sondern dass man selber anpacken muss! Und darum bin ich heute auch hier!" Er schenkte Marcel ein aufrichtiges Schmunzeln, hoffentlich würde er verstehen.
Umnoras Feste, UG2, Kreisrunder Raum
Kevin konnte leider keinen Schalter finden, die Wand war komplett glatt, überall eben und nur am Boden waren ein paar dünne Schleifspuren bemerkbar. Seserem erhob sich von der Treppe und fuhr mit dem Finger über die Brettkante, die nach oben zeigte. "Schon mal versucht, sich auf sowas draufzulegen?", fragte er mit schlechter Laune, "Aber Umnora würde ich selbst solche schlechten Witze zutrauen..." Er lehnte sich an das Brett und dachte schon, es zerbräche, als er plötzlich mit seinem Rücken keinen Halt mehr fand. Aber stattdessen war das Brett gerutscht, die Säule hatte sich um wenige Grad gedreht und die Treppe sich an der Wand entlang bewegt. Seserem fehlten für einen kurzen Moment die Worte. "U- um wieviel Grad sollten wir die Säule bewegen? Und gegen den Uhrzeigersinn, oder mit dem Uhrzeigersinn?"
Kevin überlegte ein bischen und dann machte er folgenden Vorschlag:"Vielleicht sollten wir erstmal im Uhrzeigersinn drehen und sehen was passiert.Wenn das aber nicht klappt,drehen wir halt gegen den Uhrzeigersinn.Eines von beiden müsste auf jeden Fall klappen."
Er versuchte erstmal die Säule im Uhrzeigersinn zu drehen.Kevin ist gespannt,ob dies Erfolg verspricht.
Marcel lies immernoch sein Kopf hängen und seufzte. "Verstanden" sagte er nur und war wieder Still. Er sah ab und zu mal aus dem Fenster, und wollte endlich ne Pause haben, wo er nicht nach Gegner ausschau halten muss.. "Also..." begann Marcel wieder und fuhr fort. "Das letzte Abenteuer war das mit dem Jungen "Marius" und diesen Verhexten Buch, wir konnten ihn aufhalten aber... Als die Ruine einstürzte, haben wir Marius nie wieder gesehen... Er wurde sicherlich eingegraben..." erzählte er den anderen und war danach wieder Still.
18.1.10 - 16 Uhr - Edit (Kurzer Beitrag wurde verlängert, gestern hatte ich etwas Stress mit der Zeit und Motivierungsverlust.)
Pheast hatte das Gefühl, dass das "Verstanden" des Jungen nur ein leeres Wort gewesen war, doch nach einer Pause bewies er ihm das Gegenteil. Die Kutsche ruckelte kurz, als der König der Schneeelfen etwas sagen wollte. Das Terrain war felsiger geworden, vor ihnen ragten schon die Berge von Ardnas auf, in denen hoch oben das Schloss von Ardsted thronte. Pheast mochte die holprigen Fahrten über die Serpentinen und durch die Schluchten nie besonders, auch heute nicht. Er lenkte sich mit dem Gespräch davon ab und genauso von Lirineas skeptischen Blicken. "Das heißt, du bist einer der Helden, die uns bewahrt haben? Sei dir meiner Bewunderung bewusst, Marcel! ... Dann müssen diese paar Rüstungen für dich ja kleine Fische gewesen sein, was?"
Umnoras Feste, UG2, Kreisrunder Raum
Nachdem Kevin das Brett mit der Säule um etwa 180° gedreht hatte, lag die Treppe nun gegenüber von ihrer eigentlichen Position und führte in einen anderen Raum. Leider eine Sackgasse, denn in dem Raum darüber wartete nur ein großes Tor, dessen sichtlich großes Schloss den Abenteurern sehr genau sagte, dass hier kein Durchgang war ohne einen passenden Schlüssel. Verärgert drängte Seserem Drak'Tul und den Nymphen zurück in das kreisrunde Zimmer, wo er kombinierte "Bestimmt ist das nicht der einzige weitere Ausgang!" und das Brett diesmal selbst schob. Nach weiteren 90° im Uhrzeigersinn fanden sie einen weiteren Durchgang.
Umnoras Feste, UG1, Folterkammer
Obwohl die Folterkammer ebenfalls in einem miserablen Zustand war, erkannten die drei sofort die Streckbank und ähnliche Folterinstrumente beziehungsweise das, was die herabgestürzte Architektur von ihnen übrig gelassen. Klaffend machte ein Loch in dem verstaubten Boden auf sich aufmerksam. Seserem wollte es gerade inspizieren, da riss ihn ein seltsamer Klang aus allen Gedanken. Eine Flöte. Wie eine Stimme aus dem Nichts begann ein Lied zu spielen und Drak'Tul konnte durch sein geschultes Wissen vernehmen, wie Nekromantie im Anmarsch war. Hände aus nichts als Knochen griffen an die Kante des Loches und zwei karge Gerippe hievten sich nach oben, um mit ihren leeren Augen die drei Erkunder anzustarren. Ihre starren Kiefer sahen aus wie ein siegessicheres Grinsen und während die Musik weiterspielte, griffen sie sich beide je einen Knüppel und einer von ihnen noch einen alten Flegel, der auf dem Boden lag. Der Buchhändler wich sich räuspernd zurück. "P- pah, an denen ist ja noch weniger dran als an ihrem Kollegen vorhin!" Doch dennoch war er beunruhigt. Was sollte denn diese Musik?! Das erste Skelett sprang Kevin entgegen, um ihm mit dem Knüppel eins auf die Schulter zu geben, während der zweite Gebeinhaufen die dornenbesetzte Kugel des Flegels um sich kreisen ließ. Sein Blick lastete zielend auf dem Nekromanten.
"Naja... Sie waren schon etwas hartknäckig, ohne eure Hilfe hätte ich das nicht geschafft.." sagte Marcel und kratzte sich hinten an dem Kopf. Marcels Motivierung war nun wieder etwas Okay, und sah wieder aus dem Fenster, um Ausschau nach Feinde zu halten. "Wann sind wir den ungefähr da?" fragte Marcel noch, während er immernoch aus dem Fenster sah.
Kevin griff sofort zu seinem Stab und versuchte auszuweichen,um danach das Skelett,dass ihn Angriff mit einem Lautwasser Zauber in das Loch zurück zu stoßen. "Ich frage mich,wer diese Flöte spielt.Wenn wir wüssten wer diese Melodie spielt.Dann könnten wir diesen sowie diese Monster unschädlich machen.Es sei denn,es steckt mal wieder die noch übrig gegebliebene Magie von Unmora aus diesem Schloss dahinter.",sprach Kevin,während er versuchte seinen Gegenangriff vorzubereiten.
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