Episode 1 - Die Entführung Intro Die Sonne ging bereits unter über der großen Stadt und tauchte die vielen Hochhäuser und Wolkenkratzer im Zentrum in orangenes Licht. Während dort noch immer alles von Menschen und Autos nur so wimmelte, lag der Stadtrand ruhig und einsam, fast niemand war noch auf den Straßen zu sehen. Viele der Menschen saßen zu dieser Zeit vor dem Fernseher oder in dem Garten hinter ihren Häusern, bloß ein junges Mädchen, etwa 14 Jahre alt lief noch durch die Straßen. Sie war geschminkt, trug Stöckelschuhe, eine schicke Bluse und führte eine Handtasche mit sich. Das Mädchen, das im Allgemeinen Liz hieß, war gerade von seinem letzten Date zurück. Es war nicht viel los, ein einfacher Kinobesuch mit ihrem Freund, aber trotzdem war sie noch immer glücklich, während sie durch eine dunklere Gasse lief, um schneller nach Hause zu kommen. Plötzlich macht es " BONG!" und sie stolperte zurück, sie war gegen irgendetwas kaltes, metallisches geknallt. Als sie nach oben blickte, blieb ihr fast das Herz stehen, zwei rote, glühende Augen starrten sie finster an, doch noch mehr Sorgen bereitete ihr das weniger freundliche, kantige Gesicht, das sie sah: Es war ein waschechter Roboter, so wie die, die sie bisher nur in den Computerspielen ihres Freundes gesehen hatte. Sie wollte wegrennen, doch eine kalte Hand mit dünnen, spitzen Fingern packte sie und sofort hielt ihr eine andere den Mund zu, damit sie auch ja nicht schreien konnte. " Widerstand is zwecklos, Liz Guldenberg!" tönte eine blecherne Stimme aus dem Roboter. Liz verstand die Welt nicht mehr. Woher kannte diese Maschine ihren Namen? Was wollte sie von ihr? Plötzlich kam noch ein Roboter, sie konnte erkennen, dass er vom Aufbau her genau gleich zu sein schien, er bewegte sich auf einem einzelnen Rad und seine Augen waren eisblau, nicht weniger angsteinflößend. Mit einer tieferen Stimme als der erste, sagte der zweite Roboter " Gut, du hast sie! Dann lass uns bloß abhauen! Phase 1 ist erledigt, Phase 2 wird morgen in die Gänge geleitet!" Mit einem Affenzahn düsten die beiden Roboter mit Liz im Schlepptau davon und alles, was als Spur in der Gasse zurückblieb, war ihre Handtasche.
Vor dem Gymnasium
Die Glocke verkündete den Schulschluss und tausende von Schülern verließen das Schulgebäude. Überall sah man kleine Grüppchen von ihnen zusammenlaufen und reden über den Unterricht, die neusten Zeitschriften, TV-Sendungen etcetera pp. Unter diesen Grüppchen befand sich auch die, zu der Robin, Christian, Noah, Kazushige und Jack gehörten. Gerade unterhielten sie sich noch über einen ihrer Lehrer, als Jack ein anderes Thema aufwarf. " Wisst ihr eigentlich, wo Liz heute abgeblieben ist? Ihr wisst schon, meine Freundin aus unserer Lateinklasse. Ich hab sie den ganzen Tag heute nicht gesehen, vielleicht ist sie..." Weiter kam er nicht, denn plötzlich piepte etwas in seiner Hosentasche, worauf er kurz " Oh!" machte und einen kleinen PDA herauszog. Er klappte ihn auf, zückte den Stift und tippte auf dem Bildschirm herum, bis er zu seinen Mails kam. Ein Schock durchfuhr ihn und das konnte man regelrecht sehen. Fassungslos starrte er auf seine neuste Mail und hielt seinen Freunden den PDA hin. " L- Lest selbst..." murmelte er. Der Betreff lautete " Ruptobot", was auch immer das zu bedeuten hatte. Die Adresse des Absenders war nicht zu sehen, wie war so etwas denn möglich? Dafür war die Nachricht selbst um so interessanter.
Sei gegrüßt, Jack Culpa, wir haben deine Freundin Liz Guldenberg in unserer Gewalt! Bisher geht es ihr noch gut, doch das kann sich schnell ändern, denn wir haben exakte Forderungen an dich. Wir wollen nichts weiter als die Blaupausen des Ruptobots, den dein Großvater Professor Eduard Culpa vor kurzem entwickelt hat! Daher wirst du uns diese Blaupausen beschaffen und heute nacht um 22:00 Uhr in den Papierkorb an der Franziskus-Meier-Ecke werfen und dann sofort verschwinden. Dann wird deine Freundin morgen wieder da sein, aber glaube nicht, du könntest uns hereinlegen, wir überwachen das ganze Gebiet und wissen, wenn du uns hereinlegen willst! Wir hoffen auf eine gute Folgeleistung und verabschieden uns für's Erste.
So sah die Nachricht aus, bloß was würden Jacks Freunde jetzt dazu sagen?
Kazushige stellte sich hinter Christian und schaute über seine Schulter, so das sie die Nachricht auch lesen konnte. Nachdem sie mit dem lesen fertig war, schaute sie schweigend.
Mit verschränkten Armen, sagte sie dann "Ist das vielleicht irgendeine Maschine oder sowas?".
Noah öffnete seine Augen, gerade an einer Wand des Schulgebäudes gelehnt. Er sah die Anderen gerade um Jack herumstehen, alle auf dessen PDA blickend und scheinbar diskutierend. Da gerade "Sweet Dreams" laut in seine Ohren schallte, konnte er nicht hören, um was es ging. Jack sah besorgt aus, weswegen Noah seinen MP3-Player ausschaltete und ihn fragte:
Jack sagte gerade noch zu Kazushi " Kann sein, mein Großvater erfindet rund um die Uhr irgendwelches Zeug, er hat mir ja auch den PDA selber gebaut!", als er von Noah gefragt wurde, was los sei. Er antwortete " Ja doch, meineFreundin ist laut einer Mail entführt worden und jetztwerde ich von den Entführern erpresst, oh Gott, ich fass das alles noch immer nicht!" Jack war wirklich bestürzt und dachte angespannt nach, es war alles beinahe zu viel für ihn, doch Christians Meinung gab ihm Mut. " Wenn wir glück haben..." begann Jack " ist es wirklich nur ein schlechter Scherz. Ich glaube, wir sollten zuerst mal zu Liz fahren, ich muss ihr sowieso die Lateinhausaufgaben und so vorbeibringen. Wollt ihr mit?"
Kazushige schaute Jack an und sagte darauf "Ich hätte nichts dagegen...". Dann überlegte sie kurz und erwähnt noch "Aber ich muss heute abend spätestens um 6Uhr zu Hause sein, ihr wisst ja, was Satoshi immer für'n Theater macht, wenn ich zu spät komm'." Sie verzog das Gesicht.
Robin hatte erst gar nicht bemerkt,dass was los war und hatte sich ein Weilchen umgeschaut.Dann merkte er aber ,dass was los war und las sich die Mail auf dem PDA durch. "Solche Schweine...schauen wir erstmal,was Sache ist. Ähhh,hat jemand Zeit für ein Melee-Battle,wenn wir hier durch sind?",sagte er zu den anderen und schaute nochmal auf den Screen.
Man schien sich einig zu sein, deswegen sagte Jack " Gut, dann lasst uns los.", doch dann sah er sich um. " Moment, wo ist denn Dynis?" Fragend sah sich Jack um, nur noch wenige Schüler verließen die Schule, aber dann erspähte Jack schließlich den Nachzügler, der gerade von der Toilette kam. " Ah, hallo Dynis!" begrüßte er ihn, wurde dann aber etwas stiller, als er erklärte, was vorgefallen war. Er zeigte ihm genauso wie den anderen die E-Mail der Erpresser, dannach wollte er von ihm wissen, ob er auch mit zu Liz' Haus kommen wollte. Nebenher meinte er zu Kazushige " Keine Sorge, Kazu, ich denke nicht, dass du mit Satoshi Ärger bekommen wirst..." Es machte ihm etwas Hoffnung, dass seine Freunde ihm helfen wollten.
Vor dem Gymnasium Glücklich über die Entscheidung seiner Kumpel ging Jack mit ihnen los, bis sie schließlich wenig später bei Liz' Haus ankamen, wo sie aber von ihrer Mutter, die fast einen Nervenzusammenbruch erlitt, unglücklicherweise erfahren mussten, dass die Drohung nicht ganz so abwegig klang: Liz war tatsächlich vermisst und das schon seit dem vorherigen Tag! Jack stieß einen tiefen Seufzer der Sorge aus und hockte sich auf den Bordstein. Ihm war das ganze wirklich nicht mehr geheuer, es schien sich tatsächlich um eine Entführung zu handeln. Schon der Verzweiflung nahe, kramte er noch ein mal den PDA heraus und besah sich die E-Mail. Leicht angesäuert fragte er Christian " Na, hälst du das Ganze noch immer für eine Verarsche?!" und schwieg kurz. " Ach, nützt ja alles nichts... Ich muss schnell zu meinem Großvater und mit ihm wegen diesen Blaupausen reden... bloß... was haben diese Leute damit vor, ich weiß ja nicht mal, was so ein Ruptobot überhaupt sein soll?" Jack war wirklich in keiner guten Verfassung mehr. Aufmunternde Worte oder ein wenig Hilfe würden ihm vielleicht gut tun.
"An sich ist die Sache mit Polizei gar nicht mal so schlecht...aber ich hoffe,diese Typen sind nicht aus der Profi-Szene...wenn die Polente riechen,lassen sie die Sau raus...ach aber wir schaffen das schon,wir geben denen einen fetten Arschtritt,wenn wir die finden!",meinte Robin optimistisch und schaute ein bisschen nach verdächtigen Kleinigkeiten.
Vor Liz' Haus " Ich denke, ihr habt Recht... vermutlich wird Liz' Mutter schon die Polizei eingeschalten haben... Aber ich glaube, wir sollten unseren Freund und Helfer mal anrufen, sobald wir bei meinem Großvater sind, zu ihm muss ich sowieso... Na, dann machen wir uns mal schnell auf die Socken, mein Opa wohnt etwas weiter weg..." Jack klang noch immer recht unmotiviert, was Fröhlichkeit anging. Er packte seine Schultasche und ging mit den anderen durch die halbe Stadt. Was er und seine Freunde nicht wussten... sie wurden beobachtet! " Na also, die Gören scheinen jetzt endlich zu dem Alten zu gehen!" sagte einer der beiden Roboter und steckte das hochmoderne Fernsichtgerät weg. " M- Meinst du nicht, dass sie gefährlich sein könnten?" fragte der andere unsicher, doch der erste Roboter antwortete bloß, es seien ja nur Kinder, was könne schon schiefgehen.
Vor Professor Eduard Culpas Haus Eine ganze halbe Stunde hatten die Kinder gebraucht, bis sie endlich auf dem großen Hügel fern dem Stadtzentrum angekommen waren. Ein einziges Haus stand ganz oben auf dem "Gipfel", alle anderen Häuser lagen weiter unten in schönen Reihen. Die steile Auffahrt war mit das anstrengenste gewesen auf dem Weg zu dem hübschen, weiß angestrichenem, zweistöckigem Häuschen mit dem eingezäunten Vorgarten, der kleinen Garage und dem Balkon im ersten Stock unter der Markise. Ein selbstgelegter Weg führte an den einzelnen Pflanzen vorbei zu der Haustür neben der auf einem goldenen Klingelschild in geschwungenen Buchstaben " Prof. E. Culpa" stand. " Ihr werdet meinen Großvater sicher mögen, er hat richtig krasses Zeug in seinem Labor!" sagte Jack nun doch etwas fröhlicher gestimmt und drückte den Klingelknopf, während seine Freunde Zeit hatten, sich möglicherweise von ihren Vorstellungen vom Professor zu erzählen.
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